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Furchterregend aussehende Kinder, die sich auf der Comic Con wie Figuren aus "Mad Max: Fury Road" kleiden

Zwischen Mad Max und Marx

Kriege, Krisen und Konsorten: Die Welt ist derzeit in keinem guten Zustand. Um sie besser zu verstehen, hilft es, Karl Marx zu lesen. Das sagt der Historiker Moishe Postone, einer der profiliertesten Marx-Kenner der Gegenwart. Für die Zukunft ist er dennoch wenig optimistisch.

Weltlage 06.04.2016

Mann schreibt, im Vordergund ein zerknülltes Blatt Papier

Übersetzungen: Scheitern als Chance

Übersetzungen von einer Sprache in die andere sind immer schwierig. Der Philosoph Walter Benjamin hat dazu einen wichtigen Aufsatz geschrieben, der selbst oft übersetzt wurde. Wie es dabei zu produktiven Missverständnissen gekommen ist, beschreibt die Kulturwissenschaftlerin Birgit Haberpeuntner in einem Gastbeitrag.

Bedeutungsverschiebung 03.04.2016

Aleida Assmann

Längere Perspektiven gegen die Angst

Kriegsflüchtlinge, Finanzkrise, Terrorismus etc.: Die Angst geht um. Doch Angst ist ein schlechter Ratgeber, warnt die Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann. Angst ziehe alles auf einen Gegenwartspunkt zusammen und verunmögliche so rationales Handeln. Assmanns Gegenmittel: historisch längere Perspektiven.

Kulturwissenschaft 07.03.2016

Flüchtlingskind schaut aus Zugfenster

Die Kulturwissenschaft entdeckt das Leben

Der Kulturwissenschaft wird oft vorgeworfen, sie sei abgehoben und unverständlich. Thomas Machos Biografie ist das Gegenbeispiel. Seine wissenschaftlichen Themen sind groß - und dennoch nah am Leben: Tier-Mensch-Beziehungen, Leiden und Sterben.

Amtsübergabe 29.02.2016

Drei verschleierte Frauen von hinten

Es gibt nicht die "eine" islamische Identität

Spätestens seit den Pariser Attentaten ist die Debatte neu entbrannt: Wie entwickelt der einzelne Muslim seine "religiöse Identität" in den westlichen Kulturen? Der Islam steht auch im Zentrum vieler neuer Romane. Wie der Germanist Nadjib Sadikou in einem Gastbeitrag schreibt, können sie - angesichts der schwelenden Ängste - neue Sichtweisen eröffnen.

Literatur 02.12.2015

Verzweifelte Frau vergräbt Gesicht in ihren Händen - doch ihr Spiegelbild lächelt

Wie uns Komik beim Trauern helfen kann

Tragikomödien gibt es nicht nur im Kino oder Theater. Auch im realen Leben liegen Weinen und Lachen oft knapp nebeneinander. Es war vor allem die Psychoanalyse, die dieser Ambivalenz nachgegangen ist. Wie Komik beim Trauern helfen kann, beschreibt der Kulturwissenschaftler Steffen Krüger in einem Gastbeitrag.

Gastbeitrag 23.11.2015

Der Kulturwissenschaftler Thomas Macho

Thomas Macho wird neuer Leiter des IFK

Der Kulturwissenschaftler Thomas Macho (63) wird ab 1. März 2016 neuer Leiter des in Wien beheimateten Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK) der Kunstuniversität Linz. Er folgt dem seit 2007 amtierenden Direktor Helmut Lethen.

Personalia 26.08.2015

Ausschnitt eines Plakats von Adolf Friedländer zur Ausstattungspantomime Katharina II. von Russland, 1904

Geschichtsschreibung in der Manege

Napoleon, Othello und die Nibelungen haben eines gemeinsam: Sie waren Hauptfiguren pantomimischer Schaustücke, die ab dem 18. Jahrhundert in den Zirkussen Europas ein großes Publikum anzogen. Die Aufführungen mischten historische Informationen mit Unterhaltung - und waren damit eine Art Vorgänger des heutigen "histotainment".

Kulturwissenschaft 29.06.2015

Die österreichisch-russische Grenze bei Brody, um 1910

Lemberg: Die vielen Sprachen einer Stadt

Mehrere Sprachen, die gemeinsam am Schulhof und bei Behörden gesprochen werden: Das ist in Österreich nichts Neues, das war schon in der k. u. k. Monarchie weit verbreitet. Bestes Beispiel dafür ist Lemberg: Wie diese mehrsprachige Stadt im 19. Jahrhundert kommunizierte, beschreibt die Sprachwissenschaftlerin Stefaniya Ptashnyk.

Gastbeitrag 01.06.2015

Eines der Blaschka Modelle

Wissenschaftsgeschichte aus Glas

Blumen, die immer blühen: Diesen Traum realisierten zwei böhmische Künstler vor rund 150 Jahren. Leopold und Rudolf Blaschka fertigten damals Glasmodelle von Meerestieren und Pflanzen an, die der Realität sehr nahe kamen. Zum Schluss waren es tausende naturkundliche Objekte, die sie weltweit an Museen und Unis verkauften.

Gastbeitrag 20.04.2015

Proben mit DNA, dahinter ein unscharfes Gesicht

"Die Natur lässt sich nicht zwingen"

Klare Fragen und eindeutige Antworten sind in der Forschung selten, sagt der deutsche Wissenschaftshistoriker Hans-Jörg Rheinberger. Die Praxis der Laborwissenschaft gleiche eher einer Pirsch in unübersichtlichem Gelände - bisweilen gelte dabei auch: "Umkehren verboten".

Interview 06.04.2015

Currywurst mit deutschem Fähnchen

Die Wiederkehr des "deutschen Geistes"

Die Debatten zur Griechenland-Krise zeigen: Deutschland weiß seine Rolle als wirtschaftliche Großmacht in die politische Waagschale zu werfen - und löst damit zwiespältige Reaktionen aus. Derlei Ambivalenzen gibt es auch in kultureller Hinsicht, schreibt der Kulturwissenschaftler Thorben Päthe in einem Gastbeitrag über den "deutschen Geist".

Kulturtheorie 15.03.2015

Menschen im digitalen Datenstrom.

Schwarmtiere und Menschenschwärme

Ob Ameisengewimmel oder werkelnde Bienen: Seit jeher neigt der Mensch dazu, seine Vorstellungen gesellschaftlicher (Un)Ordnung in die Tierwelt zu projizieren. Insektenschwärme sind für die politische Zoologie dabei von besonderem Interesse - und das seit der Antike.

Seit der Antike 09.03.2015

DNA-Stränge vor buntem abstrakten Hintergrund

Gentechnologie als Material für einen Thriller

Auf den ersten Blick hatten sie nicht viel gemeinsam: Johannes Mario Simmel, der Bestsellerautor, und Erwin Chargaff, der Chemiker. Bei einem vor knapp 30 Jahren erschienenen Roman trugen sie aber beide zum Erfolg bei. Der eine lieferte die spannenden Worte, der andere die Glaubwürdigkeit zum Thema - der Gentechnologie.

Literatur und Natur 26.01.2015

Blick auf das Meer

Flache Thesen: "Kampf der Kulturen" und Co

"Kampf der Kulturen", "Das Ende der Geschichte" und "Die Welt ist flach": Seit den 1990er Jahre kursieren unter diesen Titeln Welterklärungen, die vor allem eines sind - sehr einfach. Der Sozialanthropologe Ulf Hannerz rüttelt knapp 20 Jahre danach nochmals an diesen globalen Szenarien.

Sozialanthropologie 24.11.2014