Das erklärte Georgina Mace vom Londoner Imperial College im Vorfeld der Diversitas-Umweltkonferenz in Kapstadt, bei der sich rund 600 Teilnehmer aus aller Welt treffen.
Süßwasser-Ökosysteme extrem gefährdet
Das Ziel, den Artenschwund spürbar zu reduzieren, war 2003 auf einer Konferenz zur UNO-Artenschutzkonvention beschlossen worden. Durch Missmanagement und wachsenden menschlichen Bedarf seien vor allem die im Süßwasser lebenden Organismen gefährdet.
Nach Ansicht von Klement Tockner vom Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei befindet sich die Welt in diesem Bereich mittlerweile an der Schwelle zur Krise. Süßwasser-Ökosysteme enthielten rund zehn Prozent aller Tiere dieser Erde, darunter 35 Prozent aller Wirbeltiere. Dennoch seien sich nur die wenigsten Menschen des katastrophalen Rückgangs bei der Süßwasser-Artenvielfalt bewusst.
Problem Wasser
Dabei seien die Auswirkungen für sie immens, da die in Flüssen, Seen oder Feuchtgebieten lebenden Organismen mehr als andere Systeme unzählige Nebenfunktionen - etwa bei der Wasserreinigung - hätten. Betroffen seien vor allem die Regionen rund ums Mittelmeer, in Zentralamerika, Südostasien und China. Nach Schätzungen dürfte schon im Jahre 2025 kaum noch ein Fluss in China außerhalb von Flutzeiten das Meer mehr erreichen.
"Süßwasser-Ökosysteme werden die ersten Opfer des Klimawandels und des wachsenden Bedarfs für Wasservorräte sein", mahnte Tockner im Vorfeld der Konferenz vom 13. bis 16. Oktober. An ihr nehmen Experten aus den Bereichen Biologie, Umwelt und Soziales teil. Auf dem Treffen soll zudem nach Wegen gesucht werden, wie künftig wirtschaftliche Anreize zur Erhaltung der Artenvielfalt geschaffen und bessere Krisenvorhersagen getroffen werden können.
science.ORF.at/APA/dpa