Im neuen "Programm zur Entwicklung und Erschließung der Künste" werden sieben Projekte mit 1,8 Mio. Euro unterstützt, gaben FWF-Präsident Christoph Kratky und Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) bei einer Pressekonferenz bekannt. Mit der Förderung von sogenannter "Arts-based Research", betrete man auch international Neuland, so Hahn.
Forderung der Kunstunis erfüllt
Ziel des Programms ist laut FWF "die Förderung hochqualitativer Forschung, bei der die künstlerische Praxis eine zentrale Rolle spielt". Das Programm wurde vom Wissenschaftsministerium initiiert, nachdem die Kunstuniversitäten immer wieder ein Förderinstrument für künstlerische Grundlagenforschung jenseits marktorientierter Kunstproduktion gefordert hatten.
In der ersten Ausschreibungsrunde gab es 57 Anträge, sieben wurden von einem wissenschaftlichen Fachbeirat zur Förderung empfohlen. Sie widmen sich u.a. Praktiken des Porträtierens unter Einbeziehung der plastischen Chirurgie oder der "höherdimensionalen" Visualisierungsmethoden durch digitale Medien.
Von "Biornametics" bis "Quantenkino"
Exemplarisch präsentierte die bildende Künstlerin Ines Doujak ihr gemeinsam mit der Kulturwissenschafterin Catrin Seefranz eingereichtes Projekt "Webschiffe, Kriegspfade" (Institut für die Wissenschaften vom Menschen, Wien). Bei Reisen in Bolivien und Peru hat Doujak eine Sammlung mit Textilien und Ethnographika aufgebaut und will diese in Form eines "exzentrischen Archivs" in Wien-Brigittenau der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Neben Doujaks Vorhaben werden folgende Projekte gefördert: "Quo vadis, Teufelsgeiger?", Projektleitung: Peter Röbke (Universität für Musik und darstellende Kunst, Wien), "Biornametics - Architektur und Muster aus der Natur", Barbara Imhof (Universität für angewandte Kunst, Wien), "Features: Wiener Gesichtsprojekt/Labor der Sinne", Christine Lammer, (Uni für angewandte Kunst, Wien), "Quantenkino - eine digitale Vision", Peter Weibel (Uni für angewandte Kunst, Wien), "Die Choreographie des Klanges", Gerhard Eckel, (Universität für Musik und darstellende Kunst, Graz) und "PublicSpace 2.0 - Räume die der Vernetzung folgen", Sandrine von Klot, (Universität für künstlerisches und industrielles Design, Linz).
science.ORF.at/APA