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Weltklimarat gesteht Himalaya-Panne ein

Die Gletscher des Himalaya werden bis 2035 nicht vollständig verschwunden sein, wie in einem Bericht des Weltklimarats (IPCC) von 2007 prognostiziert wurde. IPCC-Vizepräsident Jean-Pascal van Ypersele hat den Fehler eingestanden.

Klimawandel 20.01.2010

Das ändere aber nichts an der Gesamtaussage der IPCC-Berichte über die vom Menschen verursachte Klimaerwärmung, meinte er gegenüber der BBC.

"So falsch, dass man gar nicht diskutieren braucht"

Der IPCC-Bericht 2007 ist bis heute Basis vieler Klima-Diskussionen. Wie sich nun herausstellt, wurde die Himalaya-Prognose vermutlich aus einem alten Interview übernommen und aus dem Jahr 2350 schlampigerweise das Jahr 2035 gemacht.

Der Klimaforscher Georg Kaser von der Universität Innsbruck hatte bereits vor vier Jahren vor den Zahlen gewarnt. "Sie sind so falsch, dass man gar nicht darüber diskutieren muss", sagte er nun in einem AFP-Interview. Seine Kollegen, die am Asienkapitel des Berichts gearbeitet haben, hätten darauf aber nicht reagiert.

Dass die prinzipiellen Aussagen des Weltklimarats aber richtig seien, davon ist Kaser genauso überzeugt wie IPCC-Vize Jean-Pascal van Ypersele. "Ich weiß nicht, wie ein Fehler in einem 3000-Seiten-Bericht die Glaubwürdigkeit zerstören kann", meinte dieser gegenüber der BBC.

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