Das geht aus dem sogenannten "Farmland Bird Index" (FBI) der Vogelschutzorganisation "BirdLife" hervor. Die Erhebung wurde nun für die Periode 1998 - 2008 fertiggestellt und in der Fachzeitschrift "Egretta" veröffentlicht.
20 Arten untersucht
Der FBI ist eine international standardisierte Methode, die Auswahl der Vogelarten wird dabei von Land zu Land getroffen. Es werden jeweils typische Tiere für die verschiedenen Kulturlandschaften ausgewählt. Für Österreich wurden 20 Vogelarten erfasst und ausgewertet.

APA/BirdLife
Demnach zeigten elf Arten im Beobachtungszeitraum einen signifikant negativen Trend. Einen "erheblichen Rückgang" während des Untersuchungszeitraumes registrierten die Wissenschaftler dabei für Turteltaube (minus 30 Prozent), Feldlerche (minus 27 Prozent), Girlitz (minus 48 Prozent), Bluthänfling (minus 47 Prozent) und Grauammer (minus 47 Prozent).
Geringer, aber immer noch signifikant fielen die Bestandsrückgänge bei Rebhuhn, Baumpieper, Wacholderdrossel, Sumpfrohrsänger, Neuntöter und Goldammer aus.
Star im Plus
Nur bei zwei Arten war die Entwicklung positiv, beim Feldsperling (plus 25 Prozent) und beim Star (plus 32 Prozent). Für die restlichen sieben Vogelarten - Turmfalke, Kiebitz, Wendehals, Braunkehlchen, Schwarzkehlchen, Dorngrasmücke lassen sich keine statistisch eindeutigen Trends feststellen.
"Der aus diesen Trends resultierende FBI 1998 - 2008 zeigt einen annähernd linearen Rückgang von gut 20 Prozent", konstatierte Studienautor Norbert Teufelbauer. Als Gründe für die beunruhigende Entwicklung sieht der Ornithologe etwa die nach wie vor fortschreitende Intensivierung der Landwirtschaft oder den Wegfall von Ackerrainen und Rückzugsflächen. Einerseits tue die Bio-Landwirtschaft der Vogelwelt ganz gut, andererseits würden diese Vorteile durch den Wegfall von Brache- oder Stilllegungsflächen wieder wettgemacht.
Der Star als einer der beiden Profiteure des vergangenen Jahrzehnts ist laut Teufelbauer weniger an landwirtschaftliche Flächen gebunden, er könne etwa auch auf Wälder ausweichen. Wieso es beim Feldsperling zu den Zuwächsen kam, ist bisher nicht klar, soll aber erforscht werden.
science.ORF.at/APA
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