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Meditation fördert emotionale Stabilität

Laut einer Studie sind nur elf Stunden einer speziellen Variante der Meditation nötig, um jenen Teil des Gehirns positiv zu beeinflussen, der für die Stabilität von Gefühlen verantwortlich ist.

Medizin 17.08.2010

Forscher um Yi-Yian Tang von der Dalian University of Technology und Michael I. Posner von der University of Oregon, haben einen direkten Zusammenhang zwischen der dem sogenannten "Integrativen Körper-Geist-Training", und der Funktion des anterioren cingulären Cortex (ACC) festgestellt.

Die Studie:

"Short-term meditation induces white matter changes in the anterior cingulate" von Yi-Yuan Tang et al. in den "Proceedings of the National Academy of Sciences".

Der ACC ist Teil des präfrontalen Cortex und gehört somit zum Frontallappen der Großhirnrinde. Er ist ein wichtiger Verknüpfungspunkt zwischen sensorischen Signalen, Gedächtnisinhalten und emotionalen Bewertungen. Der präfrontale Cortex ist das oberste Zentrum für die Steuerung von situationsangemessenen Handlungen.

Meditation erhöht Gelassenheit

Ist der ACC stark aktiv, fühlt man sich entscheidungsfreudiger und gelassener. Funktioniert der ACC jedoch nicht richtig, so werden die Menschen tendenziell eher depressiv und unaufmerksam. Letztlich kann eine Unterfunktion sogar zu Demenz und Schizophrenie führen.

Die positiven Auswirkungen des "Integrativen Körper-Geist-Trainings" machen es für manche Therapieformen interessant, meinen die Wissenschaftler. Außerdem trage die Meditation zum Verständnis bei, wie kognitives Training die Hirnfunktion beeinflusst.

Die Methode

Das "Integrative Körper-Geist-Training" besteht aus einer Kombination von Entspannungstechniken, mentaler Vorstellungskraft und Aufmerksamkeitstraining, begleitet von ausgewählter Musik. Die Kooperation von Körper und Geist ist dabei von zentraler Wichtigkeit. Ein guter Lehrer spiele eine tragende Rolle, denn er gibt Anweisungen und erklärt die Atemtechnik, so die Forscher.

Die Methode wurde in den 1990er Jahren entwickelt. Ihren Ursprung hat sie in China, wo sie tausende Menschen täglich anwenden. Anderenorts findet sie jedoch nicht so großen Anklang. In den USA z.B. wird sie noch gar nicht angeboten.

science.ORF.at

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