An der Forschergruppe um die Mikrobiologin Nardy Kip von der Universität Nijmegen in den Niederlanden war auch Levente Bodrossy vom Austrian Institute of Technology in Seibersdorf beteiligt.
Die Studie:
"Global prevalence of methane oxidation by symbiotic bacteria in peat-moss ecosystems" von Nardy Kip et al. in "Nature Geoscience".
Aufschaukelung des Treibhauseffekts?
Moorgebiete speichern laut Schätzungen bis zu einem Drittel des Kohlenstoffes der Landmassen auf unserem Planeten. Ohne diese Speicherung könnte der Kohlenstoff als Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangen. Dieser im Hinblick auf die Erderwärmung segensreichen Speicherung steht bekanntermaßen die Produktion von Methan entgegen, das bei der Verrottung der abgestorbenen Torfmoose entsteht. Methan wirkt als Treibhausgas wesentlich stärker als Kohlendioxid.
Die Befürchtung von Klimaexperten war nun, dass es durch die bereits zu beobachtende Erderwärmung zu einer verstärkten Methan-Produktion in den Mooren kommt und dass sich der Klimawandel durch diesen positiven Rückkoppelungseffekt enorm beschleunigt. Die Erkenntnisse des Forscherteams konnten dieses Szenario nun wenigstens relativieren.
Befürchtungen relativiert
Die Wissenschaftler zeigten, dass jedenfalls ein großer Teil des produzierten Methans von sogenannten methanotrophen (Methan verwertenden, Anm.) Bakterien effektiv weggefressen wird. Diese Mikroorganismen leben als Symbionten im Moos und das weltweit in allen Mooren, wie die Studie bewies.
Ein weiteres Ergebnis war, dass die Bakterien mit steigenden Temperaturen auch mehr Methan verarbeiten können. Besonders dieser Umstand relativiert Befürchtungen einer beginnenden Rolle der Moore als Methanschleudern. Austrocknen sollten die Moore allerdings nicht, den größten Appetit entwickeln die Methanfresser in den wassergefüllten Moortümpeln.
science.ORF.at/APA
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