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Zwei Hände unter laufendem Wasserhahn

Desinfektion der Hände reduziert Krankenstand

Eine simple Hygienemaßnahme mit großem Effekt: Die Benutzung von handelsüblichen Handdesinfektionsmitteln in Behörden mit Publikumsverkehr kann laut einer aktuellen Studie den Krankenstand deutlich reduzieren.

Hygiene 24.08.2010

Im Vergleich zur Kontrollgruppe hatten die Behördenmitarbeiter, die ein Desinfektionsmittel benutzten, deutlich seltener Durchfall, Husten, Fieber oder eine allgemeine Erkältung. Nur bei der echten Grippe (Influenza) gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen.

Regelmäßige Desinfektion

Die Hygienewissenschaftler der Universität Greifswald statteten für ein Jahr verschiedene Behörden der Greifswalder Stadtverwaltung und der Universität mit Handdesinfektionsmitteln aus. In die Studie gingen die Daten von 129 Mitarbeitern ein.

Die Hälfte der Mitarbeiter (65) benutzte nur die übliche Seife. Die andere Hälfte (64) wurde angewiesen, mindestens fünfmal am Arbeitstag - vor allem nach Kundenkontakt, vor dem Essen und nach Toilettengang - die Hände zu desinfizieren, wie Studienleiter Axel Kramer vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin sagte. Bei der Interventionsgruppe war die Gefahr, an Erkältungen zu erkranken, um zwei Drittel, bei Husten und Durchfall um rund die Hälfte reduziert.

Weniger Krankentage

Die Benutzung des Desinfektionsmittels hatte auch Auswirkungen auf die Krankentage - vor allem bei Durchfallerkrankungen. Das Risiko, wegen eines Durchfalls krankgeschrieben zu werden, ist demnach bei der Gruppe mit Handdesinfektion um 90 Prozent verringert. Auch bei Symptomen allgemeiner Erkältung, bei Husten und Fieber waren weniger Mitarbeiter krankgemeldet als in der Kontrollgruppe.

Kramer empfiehlt die Handdesinfektion als Teil der täglichen Handhygiene in Behörden mit Publikumsverkehr. Die Desinfektion sei problemlos einzuführen und stelle eine wirksame und kostengünstige Methode zur Verbesserung der Gesundheit in Betrieben dar. Vor allem in Supermärkten habe die Einführung des Handdesinfektionsmittels für Kassiererinnen großen Sinn.

science.ORF.at/dpa

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