Zur Studie in "Advanced Functional Materials":
Biocompatible and Biodegradable Materials for Organic Field-Effect Transistors von Mihai Irimia-Vladu et al.
Durch die immer kürzer werdenden Lebenszyklen von IT-Produkten fällt zunehmend mehr Elektronikschrott an. Der Markt verlange daher nach der Entwicklung "grüner Elektronik", so Siegfried Bauer, Leiter der Abteilung für Physik der Weichen Materie des Instituts für Experimentalphysik, und Niyazi Serdar Sariciftci, Vorstand des Instituts für Organische Solarzellen an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU). Gemeinsam mit dem aus Rumänien stammenden Forscher Mihai Irimia-Vladu arbeiten sie daher an der Entwicklung kompostierbarer Schaltkreise - als eine der ersten Universitäten weltweit.
Mitessen oder zum Biomüll
Ein mögliches Einsatzgebiet für die neue Technologie wären beispielsweise medizinische Implantate, die Stoffwechselvorgänge von innen kontrollieren und vom menschlichen Körper nach gewisser Zeit wieder abgebaut werden.
Einfache Sensoren aus biologischem Material könnten auch die Einhaltung der Kühlkette von Lebensmitteln, den Reifegrad von Obst oder die Erschütterungen eines empfindlichen Materials während des Transports überwachen. "Der Endverbraucher gibt den Sensor dann zum Biomüll oder isst ihn einfach mit", erklärte Irimia-Vladu.
"Die ersten Schritte sind gesetzt, doch für jede der genannten potenziellen kommerziellen Anwendungen ist noch mit langjähriger Entwicklungsarbeit auch auf industrieller Seite zu rechnen", sieht Bauer noch viel Arbeit vor sich.
science.ORF.at/APA