Bis zu diesem Alter lassen sich vom Gähnen anderen nicht anstecken, wie eine Forschergruppe um Molly Helt vom DCNLab der Universität Connecticut in einer Studie gezeigt hat. Dabei wurden 120 Kinder im Alter zwischen einem Jahr und sechs Jahren sowie 30 sechs bis 15 Jahre alte autistische Kinder auf das Phänomen hin untersucht.
Die Studie:
"Contagious Yawning in Autistic and Typical Development" von Molly Helt et al. ist in der Zeitschrift " Child Development " erschienen.
Erst mit vier Jahren lassen sie sich durch Gähnen anderer anstecken, bei autistischen Kindern ist die "Ansteckungsgefahr" geringer je stärker ihre Krankheit ausgeprägt ist.
Sich in andere hineinversetzen
Sollte ansteckendes Gähnen ein Zeichen für Empathie sein, dann deute diese Studie darauf hin, dass Empathie und die zugrunde liegende Nachahmung sich in den ersten vier Lebensjahren langsam entwickelt, schrieben die Wissenschaftler. Kinder mit autistischen Störungen empfingen demnach die subtilen Signale nicht, die sie mit anderen emotional verbinden, hieß es weiter.
Babys imitierten den Gesichtsausdruck ihrer Eltern bereits etwa 14 Tage nach ihrer Geburt, verlernten diese Fähigkeit allerdings wieder. Erst im Alter von etwa einem Jahr ahmen Kleinkinder die Mimik ihres Gegenübers bewusst nach. Der Mechanismus der emotionalen Ansteckung ist eine Voraussetzung dafür, dass Menschen die Gefühle anderer verstehen, sich in sie hineinversetzen und Mitgefühl entwickeln können.
science.ORF.at/AFP
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