Die Anzeichen reichen von Selbstverstümmelung, extremer Zurückgezogenheit, permanentem Hin- und Herschaukeln des Oberkörpers bis hin zum Verzehr der eigenen Exkremente.
Die Studie:
"How Abnormal Is the Behaviour of Captive, Zoo-Living Chimpanzees?" ist im Open-Access-Journal "PloS ONE" erschienen (e20101. doi:10.1371/journal.pone.0020101).
"Endemische" Ausmaße

Lucy Birkett
Die Anthropologen Nicholas Newton-Fisher und Lucy Birkett von der Universität Kent beobachteten insgesamt 1.200 Stunden lang 40 Schimpansen, die in sechs verschiedenen Zoos in den USA und Großbritannien lebten.
Sie stellten fest, dass im Unterschied zu ihren wild lebenden Artgenossen abnormales Verhalten unter den gefangenen Tieren "endemische" Ausmaße annahm - und das trotz aller Versuche einer artgerechten Haltungen wie beispielsweise Gruppenbildung, eigenständiger Futtersuche und der Möglichkeit zur unregelmäßigen Nahrungsaufnahme.
Problem Gefangenschaft
Das gestörte Verhalten führen die Forscher darauf zurück, dass die Schimpansen im Gegensatz zur freien Natur keine Möglichkeit haben, ihr eigenes Territorium zu erkunden bzw. fremdes zu erobern, und ein Großteil des Tagesablaufs von Menschen geregelt wird.
"Offenbar führt trotz aller Bemühungen die Gefangenschaft zu psychischen Problemen", schließen die Forscher. Ihrer Ansicht nach muss noch genauer erforscht werden, ob Tiere wie Schimpansen überhaupt mit einem Leben in Gefangenschaft zurecht kommen - und dementsprechend in Zoos gehalten werden sollten.
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