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Oberfläche des Asteroiden Vesta

Asteroid Vesta hat "zwei Gesichter"

Die Nordhalbkugel ist von deutlich mehr Kratern übersät als die Südhalbkugel: Erste hochaufgelöste Bilder vom Asteroiden Vesta zeigen, dass dessen Oberfläche zweigeteilt ist.

Astronomie 02.08.2011

Die Aufnahmen scheinen zudem die bisherige Annahme zu bestätigen, dass möglicherweise ein gewaltiger Einschlag einst einen riesigen Krater in Vestas Südhalbkugel gerissen hat, wie das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung im niedersächsischen Katlenburg-Lindau mitteilte.

Im September 2007 war die Raumsonde "Dawn" mit einem Kamerasystem gestartet, das die Sonnensystem-Wissenschaftler entwickelt und gebaut haben.

Als Snowman („Schneemann“) bezeichnen die Wissenschaftler inoffiziell diese Gruppe aus drei Kratern. Sie befinden sich auf der Nordhalbkugel des Asteroiden Vesta.

NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA

Als "Schneemann" bezeichnen die Wissenschaftler inoffiziell diese Gruppe aus drei Kratern auf der Nordhalbkugel von Vesta.

Aus der Frühphase des Sonnensystems

Krater gelten als Maß für das Alter der Oberfläche: Je älter diese ist, desto länger war sie dem "Bombardement" kleinerer Asteroiden und andere kosmischer Brocken ausgesetzt.

Vesta befindet sich im sogenannten Asteroiden-Gürtel in einer Entfernung von etwa 184 Millionen Kilometern von der Erde. Der Asteroid gilt als verbliebener Protoplanet aus der frühen Phase des Sonnensystems vor etwa 4,5 Milliarden Jahren.

Andere Protoplaneten haben sich nach und nach zu Planeten zusammengeballt oder sind durch heftige Zusammenstöße zerbrochen.

Exaktere Bilder sollen folgen

Ältere Bilder von Vesta hat bereits das Weltraumteleskop "Hubble" aufgenommen. "Dawns" Kamerasystem soll nun erstmals Informationen über die mineralogische Zusammensetzung und die Beschaffenheit der Oberfläche Vestas liefern und das Erstellen topographischer Karten ermöglichen. "Die neuen Aufnahmen bieten einen ersten Vorgeschmack auf das, was uns in den kommenden Monaten erwartet", hieß es.

Am 11. August soll "Dawn" noch näher an dem Asteroiden heran - und diesen dann ein Jahr lang begleiten. Danach soll die Raumsonde den Zwergplaneten Ceres beobachten.

science.ORF.at/dpa

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