Der Anteil an schweren Elementen ist der geringste, der bislang festgestellt wurde, schreiben die Astronomen in einer Studie.
"Müssen Modelle überdenken"
Studie
"An extremely primitive star in the Galactic halo", Nature (Bd. 477, S. 67; doi: 10.1038/nature10377).
Bisher sei davon ausgegangen worden, dass Sterne mit einer so geringen festen Masse und so extrem wenig Metallanteil "nicht existieren können", erläutert die Hauptautorin der Studie, Elisabetta Caffau, die am Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg und an der Pariser Sternwarte forscht. Die Entdeckung dieses Himmelskörpers sei eine Überraschung. "Wir werden nun gewisse Modelle über die Entstehung von Sternen überdenken müssen".
13 Milliarden Jahre alt
Sternforscher gehen davon aus, dass nach dem Ursprung des Alls, dem sogenannten Big Bang, nur leichte chemische Elemente wie Wasserstoff und Helium entstanden. Andere Elemente, darunter Sauerstoff, Kohlenstoff und Eisen, bildeten sich später im Herzen der Sterne und wurden bei deren Explosion freigesetzt. Jede neue Sternen-Generation reicherte sich anschließend mit Elementen ihrer Vorgängerinnen an. Der Anteil an Metallen gibt somit Auskunft über das Alter von Himmelskörpern. Der nun entdeckte Stern könnte demnach mehr als 13 Milliarden Jahre alt sein.
Es handele sich um einen "sehr primitiven" Himmelskörper, erläutert Lorenzo Monaco von der Europäischen Organisation für astronomische Forschung in der südlichen Hemisphäre (ESO) in Chile. Dort wurde der Stern dank eines riesigen Teleskops beobachtet. "Möglicherweise handelt es sich um einen der ältesten Sterne, die jemals entdeckt wurden".
science.ORF.at/AFP
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