Bisher wurde die Kropfmilch bei Tauben, bei Flamingos und bei männlichen Kaiserpinguinen nachgewiesen, berichten australische Forscher.
Die entsprechende Studie erscheint im britischen Online-Journal "BMC Genomics".
Milchproduktion vor dem Schlüpfen
Beide Elternteile der Tauben beginnen früheren Studien zufolge wenige Tage vor dem Schlüpfen der Jungen mit der Milchproduktion. Dies geschieht an der Innenseite des Kropfes, wo sich reisförmige Pellets mit Taubenmilch bilden.
Die Milch sei essenziell für die Entwicklung der Küken, schreiben die Forscher um Meagan Gillespie von der australischen Forschungsakademie Csiro am Standort Geelong nun. Sie verglichen Genaktivität, Proteine und Gewebe von vier milchgebenden Tauben und vier Tauben, die keine Milch gaben.
Ergebnis: Bei den milchgebenden Tauben waren die Gene zur Stimulation des Zellwachstums, des Immunsystems und für Antioxidantien besonders aktiv.
Schutz für Eltern und Küken
Der Antikörper IgA war bereits zuvor in der Taubenmilch entdeckt worden. Insgesamt unterschieden sich die Taubengruppen in der Aktivität von 1.181 Genen. Knapp die Hälfte war bei milchgebenden Tieren stärker aktiv. Zudem unterschied sich das Kropfgewebe deutlich. Weitere genetische Untersuchungen ließen darauf schließen, dass bestimmte Fette für die Milch in der Taubenleber produziert werden.
Die entdeckten Substanzen könnten sowohl das Küken als auch den Kropf der Eltern schützen, meint Biologin Gillespie. Dieser Mechanismus sei ein interessante Beispiel für die Evolution eines Systems in zwei verschiedenen Tiergruppen. "Denn Taubenmilch erfüllt eine ähnlichen Funktion wie die Milch der Säugetiere." Sie werde aber auf andere Weise produziert.
science.ORF.at/APA(dpa