Trotzdem Beteigeuze ca. 650 Lichtjahre von uns entfernt ist, kann man den Roten Überriesen, wie man Sterne dieser Größenklasse nennt, am Nachthimmel sehr gut erkennen - und zwar als leuchtende "Schulter" des Orion. Der Stern wurde bereits im 10. Jahrhundert von dem persischen Astronomen Abd ar-Rahman as-Sufi beschrieben, gleichwohl war bis heute nicht klar, wie viel der Stern wiegt. Denn die bisherigen Berechnungen lieferten widersprüchliche Ergebnisse.
Die Studie
"Weighing Betelgeuse: Measuring The Mass Of α Orionis From Stellar Limb-Darkening", arXiv (1109.4562v1).
Da wäre zum einen die evolutive Methode: Man kann die Sternentwicklung durch Modelle beschreiben und damit auf Beteigeuzes Masse schließen. Demnach sollte der Stern etwa 20 Mal so schwer sein wie die Sonne. Eine andere Methode setzt die Helligkeit in Bezug zu Gravitation und Radius, ihr zufolge sollte Beteigeuze nur 10 Sonnenmassen haben. Drei Forscher haben nun eine neue Berechnungsvariante präsentiert, die eher für die Helligkeitsmethode spricht.
Wie Hilding Neilson vom Argelander-Institut für Astronomie in Bonn mit zwei Kollegen schreibt, eignet sich auch die sogenannte Randverdunkelung als rechnerischer Startpunkt. Als Randverdunkelung bezeichnen Astronomen die Tatsache, dass die äußeren Bereiche der scheinbaren Sternenscheibe weniger Strahlung bzw. Licht abgeben. Diesem Ansatz zufolge sollte Beteigeuze zwölf Sonnenmassen haben.
Das Problem dabei: Es gibt keinen objektiven Grund, einer der drei Berechnungsarten den Vorzug zu geben. Und selbst wenn es so wäre, gäbe es noch Unsicherheiten. Die Größenangaben des Sternes hängen nämlich mit seiner Entfernung zusammen, und letztere ist ebenfalls noch nicht in Stein gemeißelt.
science.ORF.at
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