Es sei unmöglich, das Risiko zu umgehen, dass Wissen über Atomtechnologie für die Waffenproduktion ausgenutzt werde. "Festzulegen, welches Ausmaß von Risiko akzeptabel ist, liegt aber zuletzt im Ermessen der Politik und nicht der Technik", heißt es in einem Bericht der renommierten britischen Wissenschaftsvereinigung Royal Society.
Der Bericht der Royal Society:
"Nuclear non-proliferation: Fuel cycle stewardship in a nuclear renaissance"
Trennung von Waffen- und Energieproduktion
Weltweit bauten derzeit zahlreiche Länder ihre zivilen Nuklearprogramme aus oder neu auf, um ihren wachsenden Energiebedarf zu decken und dem Klimawandel vorzubeugen. Die Atomkatastrophe im japanischen Fukushima habe diese "Renaissance der Atomkraft" zwar gebremst, aber nicht gestoppt. Risiko dabei sei, dass sich mit der Kernkraft die militärische Nutzung der Atomtechnik verbreite und nicht mehr ausreichend zu kontrollieren sei.
Regierungen und Atomkraftwerkbetreiber müssten mit einem "integrierten Ansatz" dafür sorgen, dass der Ausbau der Atomwirtschaft weltweit nicht aus dem Ruder laufe, fordert die Royal Society. Dabei müsse darauf geachtet werden, dass Länder wie Russland, China, Indien und andere Staaten mit Atomwaffenprogrammen diese klar und deutlich von der Atomstromproduktion trennten.
Ö1 Sendungshinweis:
Dem Thema "Strom ohne Atom, Energie ohne Öl: Warum nicht sofort? "widmet sich ein Journal-Panorama: 13.10., 18:25 Uhr.
Frage des Atommülls
Außerdem müsse das Thema Atommüll stärker ins Bewusstsein rücken. "In der Eile, neue Atomkraftwerke zu bauen, (...) darf die Frage nach dem Abfall nicht mehr länger verschoben werden."
Die Royal Society schlägt unter anderem vor, die Ausbildung an Universitäten und in Unternehmen stärker darauf auszurichten, welche Gefahren eine mögliche Verbreitung militärischer Atomtechnik birgt. Auch Sicherheitsfragen bei der Kernenergie müssten ausführlicher thematisiert werden.
science.ORF.at/dpa
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