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Erdmännchen in der Kalahari-Wüste

Erdmännchen erkennen einander an der Stimme

Frei lebende Erdmännchen können ihre Artgenossen anhand der Stimme erkennen. Das berichten Forscher der Universität Zürich mit Verweis auf Freilandversuche in der südafrikanischen Kalahari-Wüste. Zuvor ist diese Fähigkeit nur bei bestimmten Primaten - beispielsweise Affen und Menschen - festgestellt worden.

Zoologie 13.10.2011

Die Studie:

" A simple test of vocal individual recognition in wild meerkats" von Simon Townsend und Kollegen ist in den "Biology Letters" der britischen Royal Society erschienen.

Wächter, Jäger und Babysitter

Erdmännchenverbände sind gut organisiert und teilen sich in drei Gruppen auf: Wächter, Jäger und Babysitter. Bisher ging man davon aus, dass die Tiere ihre Artgenossen zwar diesen drei Gruppen zuordnen, sie aber nicht genauer unterscheiden können.

Nach Angaben der Universität wurde diese Annahme nun von ihren Forschern widerlegt. Sie starteten dazu mit freilebenden Erdmännchen in der Kalahari ein Playback-Experiment: Den Tieren wurden nacheinander zwei unterschiedliche, aber vom gleichen Gruppenmitglied stammende Rufe vorgespielt. Die Lautsprecher standen dabei an zwei verschiedenen Orten - ein in der Realität somit unmögliches Szenario.

Ein unrealistisches Szenario

Zudem wurde ein realistisches Szenario durchgespielt, nämlich aus zwei Richtungen die Rufe von zwei unterschiedlichen Artgenossen.

Nach Angaben der Wissenschaftler hatten die Erdmännchen auf das unrealistische Szenario, also auf ein und dasselbe Tier an gleichzeitig zwei Orten, viel stärker reagiert als auf die Rufe von zwei unterschiedlichen Tieren.

Daraus folgert das Team um Simon Townsend, dass Erdmännchen die einzelnen Individuen anhand ihrer Stimmen unterscheiden können.

science.ORF.at/dpa

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