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Schematische darstellung eines Chromosoms.

Forscher finden Gedächtnis-Gen

Wissenschaftler der Universität Basel haben ein Gen gefunden, das eine wichtige Funktion für unser Gedächtnis hat. Menschen mit einem bestimmten Typ dieses Gens können sich Wörter deutlich besser merken.

Merke 24.11.2011

Merktest zeigt Unterschiede

Die Forscher um Andreas Papassotiropoulos und Dominique de Quervain untersuchten bei über 1.000 jungen Schweizerinnen und Schweizern den Zusammenhang zwischen Genen und Gedächtnis. Sie analysierten dazu fast zwei Millionen Stellen im Erbgut ihrer Probanden, wie die Universität Basel mitteilte.

Die Studienteilnehmer mussten einen Gedächtnistest absolvieren: Sie bekamen 30 Wörter vorgelegt und mussten fünf Minuten später versuchen, sich an möglichst viele davon zu erinnern, wie die Forscher im Fachmagazin "Molecular Psychiatry" berichten. Es zeigte sich, dass ein Gen namens CTNNBL1 stark mit der Gedächtnisleistung zusammenhängt: Probanden mit einer bestimmten Variante dieses Gens erinnerten sich viel besser an die Wörter als Studienteilnehmer, die andere Genvarianten geerbt haben.

Um die Bedeutung von CTNNBL1 zu überprüfen, verglichen die Forscher darauf den Zusammenhang zwischen den Genvarianten und dem Gedächtnis bei über 500 Teilnehmern einer Studie in Serbien. Auch hier wies der CTNNBL1-Gentyp klar darauf hin, wie gut sich die Probanden an früher Gehörtes erinnerten.

Mit Bildgebungsverfahren wiesen die Forscher außerdem nach, dass das Gen tatsächlich die Aktivität in Hirnregionen steuert, die für das Gedächtnis wichtig sind. Weitere Studien sollen nun zeigen, wie genau das Gen seine Rolle in der Informationsspeicherung ausübt.

science.ORF.at/APA/sda

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