Standort: science.ORF.at / Meldung: "Der Hund hatte mehrere Vorfahren"

Ein Border Collie hält ein Spielzeug im Maul

Der Hund hatte mehrere Vorfahren

Ein 33.000 Jahre alter Hundeschädel belegt laut aktueller Studie zweierlei: zum einen, dass die Domestizierung von Hunden früher begann als bisher angenommen - und zum anderen, dass es nicht den einen Vorfahren des Hundes gibt, sondern mehrere.

Schädelanalyse 24.01.2012

Yaroslav Kuzmin von der Russischen Akademie der Wissenschaften untersuchte gemeinsam mit Kollegen aus den Niederlanden, den USA, Großbritannien und Kanada einen in einer sibirischen Höhle gefundenen Hundeschädel.

Die Studie:

"A 33,000-Year-Old Incipient Dog from the Altai Mountains of Siberia: Evidence of the Earliest Domestication Disrupted by the Last Glacial Maximum" ist im Open-Access-Journal "PLoS One" erschienen (doi:10.1371/journal.pone.0022821).

Der Vergleich macht sicher

Eine Aufnahme des neuen, sibirischen Hundeschädels.

Nikolai D. Ovodov

Eine Aufnahme des sibirischen Hundeschädels.

Die Forscher verglichen den sibirischen Schädel mit einem Fund in Belgien, der zirka aus derselben Zeit stammen dürfte. Beide Schädel zeigten deutliche Spuren der Domestizierung: Die lange und spitze Wolfsschnauze hatte sich bereits zu der kürzeren des Hundes verkürzt und der Abstand zwischen den Zähnen hatten sich verengt, schildert Co-Autor Greg Hodgins in einer Presseaussendung der Universität Arizona.

Einen gewichtigen Unterschied zwischen den beiden Schädeln konnten die Forscher aber feststellen: Das sibirische Exemplar schien nicht zu einem Vorfahren des modernen Hundes zu gehören. Des Rätsels Lösung: Es gibt nicht den einen Vorläufer, sondern der Hund wurde im Lauf seiner Geschichte mehrmals zu "des Menschen bestem Freund".

science.ORF.at

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