Betroffen sind meist Menschen in tropischen und subtropischen Regionen, in denen die hygienischen Bedingungen miserabel sind, wie Forscher um Jürg Utzinger vom Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut (Swiss TPH) schreiben.
Die Studie:
"Effect of Sanitation on Soil-Transmitted Helminth Infection: Systematic Review and Meta-Analysis" ist im Fachmagazin "PLoS Medicine" erschienen (doi:10.1371/journal.pmed.1001162).
Boden wird kontaminiert
Infizierte Menschen scheiden Wurmeier mit ihrem Stuhl aus. In Gebieten, in denen Menschen ihre Notdurft oft im Freien verrichten, wird so der Boden mit Wurmeiern kontaminiert. Das führt zu neuen Infektionen, wenn Menschen zum Beispiel rohes Gemüse von diesen Böden essen oder ihre Hände nach dem Kontakt mit der Erde nicht waschen.
Seit dem Jahr 2001 empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass Risikogruppen regelmäßig mit Medikamenten entwurmt werden. Diese Therapien töten zwar die Würmer ab, verhindern jedoch nicht eine rasche Neuinfektion danach. Die Basler Forscher untersuchten darum, wie stark sanitäre Anlagen - einfache Latrinen - Wurminfektionen reduzieren helfen.
Halbes Infektionsrisiko
Die Wissenschaftler analysierten dazu 36 frühere Studien. Das Resultat: Für Menschen, die Zugang hatten zu einer Latrine, war das Infektionsrisiko lediglich halb so groß wie für Menschen ohne sanitäre Anlagen. Das zeige, dass sanitäre Anlagen ein effizientes Mittel seien, um Wurminfektionen zu bekämpfen, schreiben die Forscher.
Laut ihnen würden nicht nur die Opfer von Wurminfektionen von sanitären Anlagen profitieren. Auch andere Krankheiten könnten so besser kontrolliert werden. Zudem würde dadurch die Zahl der Durchfallerkrankungen und so auch die Kindersterblichkeit deutlich gesenkt.
Ein Grund dafür ist, dass Infektionen mit parasitären Würmern selbst Durchfall und Unterernährung verursachen können, wie das Swiss TPH in einer Mitteilung schreibt. Das wiederum beeinträchtige die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern.
science.ORF.at/APA/sda