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Junges Paar

Verliebte haben weniger Stress

Vielleicht die passende Nachricht zum Valentinstag: Glücklich verliebte Menschen reagieren auf negative Erlebnisse mit weniger Stress als Singles. Von den gesundheitlichen Vorzügen der Liebe berichten israelische Psychologinnen.

Psychologie 14.02.2012

Ein Team um Ruth Feldman von der Bar-Ilan Universität in Tel Aviv hat in einer Studie Gruppen von heterosexuellen Singles bzw. Verliebten verschiedene Filme vorgeführt - zwei, die negative Gefühle auslösen, zwei positive und zwei emotional neutrale. Danach wurde die Reaktion der Probanden untersucht (mit Hilfe der Respiratorischen Sinusarrhythmie).

Die Studien:

"Parental and romantic attachment shape brain processing of infant cues" ist in der Fachzeitschrift "Biological Psychology" erschienen, "Love alters autonomic reactivity to emotions"in der Zeitschrift "Emotion".

Sendungshinweis:

Valentinstag in der ORF TVthek, "Winterzeit",
ORF 2 am 13.2.

Es zeigte sich, dass die Verliebten deutlich weniger mit Stress auf die negativen Filme reagierten als ihre alleinstehenden Mitmenschen. Als "verliebt" galten jene Studienteilnehmer, die innerhalb der vergangenen zweieinhalb Monate vor dem Experiment eine romantische Beziehung eingegangen waren. Offenbar, so schließen die Forscherinnen, schützt die Liebe vor Stressreaktionen und vereinfacht die Regulierung von Gefühlen.

Männer denken ans Vaterwerden

In einer weiteren Studie ist Ruth Feldman mit einem anderen Forscherteam dem Zusammenhang von Verliebtheit und Sorge um Nachwuchs nachgegangen. Mittels Elektroenzephalografie maßen sie die Reaktionen von Probanden, die gerade Bilder eigener oder fremder Babies zu sehen bekamen.

Männer, die gerade schwer verliebt waren, wiesen dabei eine größere Aktivität in jenen Gehirnregionen auf, die mit Elternschaft zu tun haben, als Singles. Verliebtheit lässt Männer also offensichtlich an Nachwuchs denken, auch wenn das bewusst und implizit noch gar kein Thema ist. Bei verliebten Frauen war die Gehirnreaktion hingegen ein wenig schwächer.

Lukas Wieselberg, science.ORF.at

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