Bisher galt die Annahme, dass nur Menschen die Stimme eines anderen mit dessen Bild im Gehirn verknüpfen können, um sich an ihn zu erinnern. Offenbar sind aber auch Pferde dazu in der Lage, wie Leanne Proops und Karen McComb von der University of Sussex in Brighton berichten.
Die Forscherinnen hatten bereits nachgewiesen, dass Pferde bekannte menschliche Gesichter von unbekannten unterscheiden können,wie der Onlinedienst wissenschaft.de schreibt. Nun haben sie in einer weiteren Studie geprüft, ob die Tiere Stimme und Gesicht miteinander verknüpfen können - eine höhere kognitive Leistung.
Mehr Aufmerksamkeit dem Sprecher
Die Studie in den "Proceedings of the Royal Society B":
"Cross-modal individual recognition in domestic horses extends to familiar humans" von Leanne Proops und Karen McComb
Dazu spielten sie den Pferden die Stimmen ihres Besitzers und einer unbekannten Person vor. Sie zeichneten auf, wie schnell, wie oft und wie lange die Tiere zu jener Person schauten, deren Stimme sie hörten. Die Pferde richteten ihre Aufmerksamkeit häufiger auf die Person, die sie sprechen hörten, egal ob es der Besitzer war oder nicht.
In einem zweiten Experiment präsentierten Proops und McComb den Tieren je zwei bekannte Menschen. Es gelang den Tieren, die jeweilige Person mit der passenden Stimme zu verbinden. Außerdem versuchten einige Pferde, auf die Person zuzulaufen.
Das Ergebnis sei ein klares Zeichen dafür, dass Pferde visuelle und akustische Sinneseindrücke miteinander verknüpfen können, schlossen die Wissenschaftlerinnen. Stuten blickten dabei länger auf die Person, die sie hörten. In freier Wildbahn halten Stuten das Sozialgefüge der Herde stärker zusammen als Hengste.
science.ORF.at/APA/sda