Bei der Namenswahl ließen sich die Wissenschafter um Jeremy Miller vom niederländischen Centre for Biodiversity Naturalis von der Rockgruppe The Velvet Underground ("Der samtene Untergrund") inspirieren, die Lou Reed in den 1960er Jahren gemeinsam mit anderen Musikern gegründet hatte. Das Äußere der Spinne, die im Untergrund lebe, erinnere sie an Samt, erläuterten die Forscher.
Forschende Musikfans
Die Studie in "Zoo Keys":
"The velvet spiders: an atlas of the Eresidae" von Jeremy Miller et al.
Das Team muss sich aus begeisterten Musikfans zusammensetzen: Im Zuge ihrer Arbeit wurde auch eine neue Spinnen-Art bestimmt. Miller und seine Kollegen wählten für dieses Tier aus Simbabwe den Namen Paradonea presleyi und ehrten damit den "King" - Elvis Presley.
Auch in diesem Fall gibt es eine kunstsinnige Begründung: Einerseits sei Presley der King of Rock 'n' Roll. Und andererseits sei sein Konterfei besonders oft in sogenannten black velvet paintings dargestellt worden - diese in den USA verbreitete Trivialkunst zeigt idealisierte Porträts vor samtig-schwarzem Hintergrund.
Die Biologen haben durch ihre Arbeit die Gruppe der Röhrenspinnen genauer geordnet. Unter anderem nutzen die Forscher molekularbiologische Daten, um die Verwandtschaftsverhältnisse der Spinnen genau zu klären.
science.ORF.at/APA/dpa