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Kulturschalen und Pipette

Start-Preise 2012 vergeben

Sieben Nachwuchswissenschafter werden heuer mit dem Start-Preis ausgezeichnet. Mit bis zu 1,2 Mio. Euro ist dies die höchstdotierte und anerkannteste Förderung für junge Forscher in Österreich.

Jungforscher 12.06.2012

Sie sollen damit die Chance erhalten, in den nächsten sechs Jahren finanziell weitgehend abgesichert ihre Forschungsarbeiten zu planen und eine eigene Arbeitsgruppe aufzubauen. Folgende Forscher erhielten heute, Dienstag, den Start-Preis:

Kaan Boztug, geboren am 13. Juni 1977 in Eregli (Türkei), vom Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CEMM) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien widmet sich in seinem Projekt "Integrative Genetik kongenitaler Defekte" der genetischen und funktionellen Analyse von angeborenen Störungen des Immunsystems.

Julia Budka, geboren am 22. März 1977 in Wien, vom Institut für Ägyptologie der Uni Wien, will in ihrem Projekt "Im Spannungsfeld antiker Grenzen und Kulturen" Siedlungsstrukturen in Ägypten und Nubien, dem heutigen Nordsudan, im 2. Jahrtausend v. Chr. untersuchen und miteinander vergleichen.

Im Mittelpunkt des Projekts "Molekulare Analyse der Struktur und Funktion von Zentriolen" von Alexander Dammermanns (geb. 10. April 1975 in Hamburg) von den Max F. Perutz Laboratories der Universität Wien stehen bisher nur lückenhaft erforschte makromolekulare Strukturen (Zentriolen) in tierischen und menschlichen Zellen. Beim Menschen sind Anomalien der Zentriolen mit der Entstehung von Tumoren und schweren Entwicklungsstörungen verbunden.

Jürgen Hauer (geb. 9. April 1978 in Horn, NÖ) will am Institut für Photonik der Technischen Universität (TU) Wien in seinem Projekt "Zwei-dimensionale Laserspektroskopie von natürlichen Lichtsammelkomplexen" die hocheffiziente Nutzung von Sonnenenergie, wie sie etwa im Rahmen der Photosynthese von Pflanzen vorkommt, untersuchen. Solche Prozesse laufen in weniger als hundert Femtosekunden (hundert Millionstel einer Milliardstelsekunde) ab.

Sofia Kantorovich, geboren am 27. Mai 1980 in Yekaterinburg (Russland), von der Fakultät für Physik der Uni Wien widmet sich in ihrem Projekt "Skalenübergreifende Theorie und Modellierung dipolarer weicher Materie" verschiedensten dipolaren Systemen, die von ultrakalten Molekülen, ionischen und magnetischen Flüssigkeiten bis zu magnetischen Janusteilchen und Stäben reichen. Kernidee des Projekts ist, dass all diese Systeme unabhängig von der Größe der dipolaren Bausteine ähnliche Eigenschaften haben.

Markteffizienz und Finanzmarktregulierung - Ein experimenteller Ansatz" lautet der Titel des Projekts von Michael Kirchler (geb. 8. April 1977 in Hall in Tirol) vom Institut für Banken und Finanzen der Uni Innsbruck, in dem er die Ursachen von Marktineffizienzen und Preisblasen analysieren und mögliche Maßnahmen zur Finanzmarktregulierung untersuchen will. Zur Analyse menschlichen Verhaltens in finanzwirtschaftlichen Entscheidungssituationen will er experimentelle Labormärkte verwenden.

Franz Schuster (geb. am 4. August 1978 in Eisenstadt) wird sich am Institut für Diskrete Mathematik und Geometrie der TU Wien mit "Isoperimetrischen Ungleichungen und Integral Geometrie" beschäftigen. Mit solchen Ungleichungen lässt sich etwa mathematisch beschreiben, dass Seifenblasen bei vorgegebenem Volumen immer Formen mit minimaler Oberfläche bilden. Die Wissenschafter erwarten sich zahlreiche Anwendungen von solchen Ungleichungen in den verschiedensten Gebieten.

science.ORF.at/APA

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