Er beträgt im Minimalfall rund zwei Millionen Kilometer, etwa nur die fünffache Distanz zwischen Erde und Mond. "Diese beiden Planeten haben unheimliche Begegnungen", sagte deshalb Josh Carter, einer der beteiligten Forscher vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics.
Die Studie:
"Kepler-36: A Pair of Planets with Neighboring Orbits and Dissimilar Densities" ist am 21. Juni 2012 online in "Science" erschienen.
Gasplanet trifft Gesteinsplaneten
Entdeckt wurde das Planetengespann vom Kepler-Teleskop der NASA im Sternenbild des Schwans. In rund 1.200 Lichtjahren Entfernung von der Erde gibt es einen Stern, der unserer Sonne nicht ganz unähnlich, aber um einige Milliarden Jahre älter ist.
Diesen Stern umkreisen die beiden Planeten: Während es sich bei "Kepler-36b" um einen Gesteinsplaneten handelt, der laut Forschern rund eineinhalbmal so groß ist wie die Erde und eine viereinhalbmal so große Masse aufweist, ist "Kepler-36c" ein Gasplanet mit vierfacher Erdgröße und achtfacher Erdmasse.
Alle 97 Tage sehr, sehr nahe

David A. Aguilar (CfA)
Ursprünglich wurde nur der größere der beiden Planeten erspäht, Berechnungen ergaben aber, dass noch ein weiter Himmelskörper für die zeitweiligen Lichtveränderungen des Zentralgestirns sorgen musste, die das NASA-Teleskop gemessen hatte. "Kepler-36c" braucht 16 Tage, um seinen Stern zu umrunden, und damit etwas länger als sein kleinerer Zwilling. Nach sechs seiner Umläufe hat "Kepler-36b" den gemeinsamen Stern siebenmal umrundet.
Im Schnitt alle 97 Tage kommen sie einander auf zwei Millionen Kilometer nahe. Würde man sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Gesteinsplaneten aufhalten, könnte man einen gigantischen "Planetenaufgang" beobachten. Diese Vorstellung hat die Illustratoren des Smithsonian Center zu obiger Grafik animiert: der neptunartige Gasplanet "Kepler-36c", beobachtet von den steinigen Welten des "Kepler-36b".
Lukas Wieselberg, science.ORF.at
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