"Das würde einen enormen Innovationsschub für die Hirnforschung bedeuten und die Erforschung von Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten vieler neurologischer Erkrankungen erleichtern", erklärte Peter Jonas, Hirnforscher vom Institute of Science and Technology Austria (IST) bei einer Pressekonferenz in Innsbruck.
Lösungen gefragt
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Dem Thema widmet sich auch ein Beitrag in Wissen aktuell: 3.7., 13:55 Uhr.
Derzeit könnten viele Krankheiten des Gehirns, wie Alzheimer oder Parkinson, nicht ausreichend behandelt werden, wodurch hohe Pflegekosten entstehen würden, meinte Alois Saria, Leiter der Abteilung für Experimentelle Psychiatrie der Medizinischen Universität Innsbruck.
"Bis 2030 muss entweder eine Behandlung von Alzheimer gefunden worden sein, oder das Gesundheitssystem ist in seiner heutigen Form nicht mehr finanzierbar", so Saria. Dies mache die Hirnforschung zu einem der wichtigsten Forschungsbereiche des 21. Jahrhunderts.
Supercomputer
Um das menschliche Gehirn simulieren zu können, soll innerhalb des HBP außerdem eine neue Generation von Supercomputern, sogenannten "neuromorphen" Computern, geschaffen werden. Dabei wollen die Wissenschaftler einen Computerchip entwickeln, dem die Architektur der Nervenzellen des menschlichen Gehirns zugrunde liege.
Das "Human Brain Project" ist eines von sechs Pilotprojekten der Future and Emerging Technologies (FET) - Flagship Initiative der EU, von welchen im Frühjahr 2013 zwei Flagship-Projekte ausgewählt werden. Diese beiden Projekte sollen schließlich über zehn Jahre lang mit einem Budget von bis zu 100 Millionen Euro pro Jahr gefördert werden.
science.ORF.at/APA