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Homer Simpson

Todesursache: Couch-Potato

Ein Drittel der erwachsenen Weltbevölkerung ist körperlich inaktiv. Laut einer Studie kostet dieser "Couch-Potato-Lebensstil" jährlich rund fünf Millionen Menschen das Leben - er ist damit ähnlich gesundheitsschädigend wie das Rauchen.

Studie 18.07.2012

Statistische Daten:

In Mozambique sind 1,9 Prozent der Todesfälle auf mangelnde Bewegung zurückzuführen. In Argentinien sind es hingegen 18,2 Prozent, in Kanada 9,1 Prozent, in den USA 10,8 Prozent. Österreich ist hier mit 9,3 Prozent erneut im Mittelfeld der entwickelten europäischen Staaten (Durchschnitt für Europa: 8,8 Prozent; Deutschland: 7,5 Prozent).

Deutlich höher liegen Italien mit 14,6 Prozent, Großbritannien mit 16,9 Prozent und Serbien mit 18,2 Prozent. Niedrige Werte zeigt die Statsitik in Griechenland mit 4,2 Prozent sowie in den Niederlanden mit 4,9 Prozent.

Positiv formuliert könnten die Österreicher 0,58 Jahre an durchschnittlicher Lebenserwartung gewinnen, würden sie sich ausreichend körperlich betätigen (US-Bürger: 0,78 Jahre, Malteser 1,12 Jahre, Türken 1,06 Jahre, Briten 1,07 Jahre).

Weitere Details im Fachblatt "The Lancet": Artikelserie zum Thema "Physical Activity".

Demnach sind etwa zehn Prozent der Todesfälle weltweit auf mangelnde körperliche Betätigung zurückzuführen. Drei von zehn Menschen über 15 Jahren bewegten sich nicht ausreichend, bei den 13-bis 15-Jährigen seien es sogar vier von fünf.

Körperlich inaktiv ist der Studie zufolge, wer nicht mindestens fünfmal die Woche einer gemäßigten oder dreimal die Woche einer kräftigen körperlichen Tätigkeit nachgeht. Demnach ist Inaktivität bei Frauen häufiger als bei Männern und nimmt im Alter zu.

Eine zweite Studie verglich den Einfluss körperlicher Aktivitäten auf verschiedene Krankheiten. 2008 war demnach mangelnde Bewegung für mehr als 5,3 Millionen der weltweit insgesamt 57 Millionen Todesfälle verantwortlich. Inaktivität verursacht den Forscher zufolge sechs Prozent der Fälle von koronarer Herzkrankheit, sieben Prozent der Typ-2-Diabetes sowie zehn Prozent der Brust- und Dickdarmkrebsfälle.

Damit sich die Menschen ausreichend körperlich betätigen, statt ständig mit dem Auto zu fahren oder vor dem Computer zu sitzen, empfehlen die Wissenschaftler die Sicherheit für Fußgänger und Fahrradfahrer durch geeignete Maßnahmen zu erhöhen, den Schulsport stärker zu fördern und mehr Trainingsplätze kostenlos zur Verfügung zu stellen.

science.ORF.at/APA/AFP

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