Standort: science.ORF.at / Meldung: "Regenwald-Schutzgebiete bedroht"

Gerodetes Stück Regenwald im Lore Lindu Nationalpark in Sulawesi (Indonesien)

Regenwald-Schutzgebiete bedroht

Auch Abholzung, Jagd und Raubbau in der unmittelbaren Umgebung gefährden die "Gesundheit" der Schutzgebiete im tropischen Regenwald. Dies berichten 218 Tropenforscher aus aller Welt. In etwa jedem zweiten Schutzgebiet ginge die Artenvielfalt in alarmierendem Maß zurück.

Artenvielfalt 25.07.2012

An der Studie war auch Christian Schulze vom Department für Tropenökologie und Biodiversität der Tiere (Universität Wien) beteiligt.

Pufferzonen um die Schutzgebiete

Die Studie in "Nature":

"Averting biodiversity collapse in tropical forest protected areas" von William Laurance et al., erschienen am 26. Juli 2012

Der Frosch Agalychnis callidryas, lebt im Regenwald Panamas

Christian Ziegler, Smithsonian Tropical Research Institute, ZieglerPhotos.com

Der Frosch Agalychnis callidryas lebt auf dem Barro Colorado Island (Panama).
Ameisenbär (Cyclopes didactylus) von Barro Colorado Island, Panama

Christian Ziegler, Smithsonian Tropical Research Institute, ZieglerPhotos.com

Der Ameisenbär Cyclopes didactylus lebt auf Barro Colorado Island.

Die Forscher sammelten Daten über das Vorkommen von verschiedenen Pflanzen und Tieren in den vergangenen 20 bis 30 Jahren. Dabei untersuchten sie 60 Schutzgebiete in tropischen Regenwäldern in Afrika, Amerika, Asien und dem Pazifik.

Am stärksten bedroht seien unter anderem Raubtiere an der Spitze der Nahrungskette, große Pflanzenfresser, Süßwasserfische und bestimmte Baumarten, schreiben die Forscher. Andere Gruppen wie Lianen und Kletterpflanzen, von Menschen "eingeschleppte" Pflanzen und Tiere sowie Krankheitserreger wären eher im Kommen.

Der Grosbeak Starling (Scissirostrum dubium) ist eine in Kolonien brütende Vogelart, die ausschließlich auf der indonesischen Insel Sulawesi (Indonesien) zu finden ist

Christian H. Schulze, Uni Wien

Der Grosbeak Starling (Scissirostrum dubium) ist eine in Kolonien brütende Vogelart, die ausschließlich auf der indonesischen Insel Sulawesi (Indonesien) zu finden ist.

In mehr als der Hälfte der Schutzgebiete hätten die Anstrengungen an Ort und Stelle in den vergangenen 20 bis 30 Jahren zugenommen, sie würden deutlich besser abschneiden als jene, wo der Naturschutz nachließ. Da Veränderungen im Umland aber fast so große Auswirkungen hätten wie Eingriffe im Schutzgebiet selbst, sei es notwendig, Pufferzonen um die Schutzgebiete zu schaffen und sie nicht von anderen Wäldern abzuschneiden, so die Forscher.

science.ORF.at/APA

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