UNICEF-Generaldirektor Anthony Lake sprach von "einem beachtlichen Erfolg". Es bleibe aber noch viel zu tun. Jährlich würden Millionen Kinder sterben, obwohl es in den meisten Fällen längst bezahlbare und bewährte Mittel und Maßnahmen gäbe, um dies zu verhindern.
Vermeidbare Todesfälle
Der Rückgang der Kindersterblichkeit konnte weltweit beobachtet werden. Sowohl in armen Ländern wie Bangladesch, Liberia oder Ruanda, solchen mit mittlerem Einkommen wie Brasilien oder Türkei, als auch in Ländern wie dem Oman ging die Sterblichkeit zwischen 1990 und 2011 um mehr als zwei Drittel zurück. Allerdings sterben auf der Welt noch immer jeden Tag 19.000 Kinder unter fünf Jahren. 80 Prozent dieser Todesfälle konzentrieren sich auf Südasien und den afrikanischen Kontinent südlich der Sahara.
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Über die sinkende Kindersterblichkeit berichten auch die Ö1 Journale.
Die Hälfte der Todesfälle ereignete sich in fünf Ländern: An der Spitze liegt Indien mit 24 Prozent vor Nigeria mit elf Prozent. Danach folgen die Demokratische Republik Kongo, Pakistan und China. Ein Drittel der Todesfälle ist auf Unterernährung zurückzuführen. Lungenentzündungen und Durchfall sind der Ursprung für 30 Prozent der Todesfälle bei Kindern.
Infektionen treffen überproportional die arme und verletzliche Bevölkerung, die sich nicht behandeln lassen kann und auch keinen Zugang zu Prävention hat. Diese Todesfälle wären laut UNICEF fast alle vermeidbar. "Um Leben zu retten, brauchen wir Impfstoffe, eine angemessene Ernährung und medizinische Hilfe", sagte UNICEF-Generalsekretär Lake. Die internationale Gemeinschaft verfüge über die Technologien und das Wissen. Die Herausforderung sei, diese auch jedem Kind zur Verfügung zu stellen.
science.ORF.at/APA/sda