Eine Forschergruppe hat dafür Daten aus sechs Untersuchungen mit mehr als 650.000 Teilnehmern im Alter von 21 bis 90 Jahren analysiert. Wer beispielsweise wöchentlich rund 75 Minuten zügig gehe, steigere seine Lebenserwartung im Schnitt um 1,8 Jahre, heißt es in der Studie.
Die Studie:
"Leisure Time Physical Activity of Moderate to Vigorous Intensity and Mortality: A Large Pooled Cohort Analysis" von Steven Moore und Kollegen ist am 6. 11. in "PLoS Medicine" erschienen.
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Aktive Dicke leben länger als faule Dünne
Das Team um Steven Moore vom Nationalen Krebsinstitut in Bethesda (US-Staat Maryland) nutzte als Kriterium für Dickleibigkeit den sogenannten Body Mass Index (BMI), der das Körpergewicht ins Verhältnis zur Körpergröße setzt. Wer einen BMI von 25 oder höher hat, gilt nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO als übergewichtig, bei einem BMI ab 30 als fettleibig.
Menschen, die zwar Normalgewicht hatten (BMI 18,5 bis 24,9), sich aber kaum bewegten, starben im Schnitt 3,1 Jahre früher als aktive Dicke (BMI 30 bis 34,9).
Den extremsten Unterschied an Lebensjahren machten die Forscher zwischen fettleibigen (BMI über 30) inaktiven und regen schlanken Teilnehmern aus: Hier starben die Dicken durchschnittlich ganze 7,2 Jahre früher. Das Team bezog in der Studie nur Todesfälle ab einem Alter von 40 Jahren mit ein. Unfälle oder schwere Krankheiten bei Jüngeren spielten also keine Rolle.
Risikofaktor Sitzen
Ö1 Sendungshinweis:
Über die Studie haben auch die Journale am 6.11. berichtet.
"Diese Ergebnisse könnten helfen, derzeit inaktive Menschen zu überzeugen, dass schon mäßige körperliche Aktivität sich positiv auf die Gesundheit auswirken kann - sogar wenn diese nicht zum Gewichtsverlust führt", schreiben die Forscher. Dazu zählten die Wissenschaftler beispielsweise regelmäßige Gartenarbeit und zügiges Spazierengehen.
"Die sitzende Lebensweise ist ein echter Risikofaktor", meint auch Ingo Froböse, Sportwissenschaftler an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Inaktivität sei mittlerweile ein großes Problem rund um den Globus. "Laut aktuellen WHO-Zahlen haben wir pro Jahr 3,2 Millionen Tote durch körperliche Inaktivität."
Die Ergebnisse zeigten nach Meinung der Forscher zwar, dass Bewegung im Alltag besonders wichtig ist - wirklich gesund sei aber nur eine Kombination aus Fitness und normalem Gewicht.
science.ORF.at/dpa
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