Standort: science.ORF.at / Meldung: "Australien erweitert Meeresschutzgebiete"

Ein moderner Trawler auf hoher See.

Australien erweitert Meeresschutzgebiete

Australien hat seine Marineschutzzone massiv ausgeweitet. In den Küstengewässern ist der kommerzielle Fischfang nun eingeschränkt. Fischer sorgen sich um Einnahmen, Umweltschützer verlangen striktere Auflagen.

Artenschutz 16.11.2012

Das nicht zusammenhängende Areal, in dem der kommerzielle Fischfang eingeschränkt ist, wächst um 2,3 Millionen auf 3,1 Millionen Quadratkilometer, teilte Umweltminister Tony Burke heute mit. Das entspricht etwa 40 Prozent der Landmasse des Kontinents. "Australien wird damit die weltweit führende Nation im Meeresschutz", sagte der Minister.

Größte Marineschutzzone der Welt

Landkarte der australischen Meeresschutzgebiete

Commonwealth of Australia

Neue Schutzzone rund um Australien.

In den neuen Schutzgebieten leben nach Angaben von Burke viele bedrohte Meerestiere, darunter Schildkröten, Wale, Seelöwen und Walhaie. Erst im August hatten die Cookinseln in der Südsee die bis dahin größte Marineschutzzone der Welt erklärt: ein Seegebiet von 1,1 Millionen Quadratkilometern.

Fischer, die dadurch Fanggebiete verlieren, sollen mit insgesamt 100 Millionen australischen Dollar (rund 81 Millionen Euro) entschädigt werden. Die neuen Bestimmungen treten nach Übergangsregelungen Mitte 2014 in Kraft. Die konservative Opposition will die Schutzzonenproklamation im Fall eines Wahlsiegs im kommenden Jahr kippen.

Kritik von Fischverbänden

In einigen Zonen wird der kommerzielle Fischfang ganz verboten, in anderen dürfen nur bestimmte Fangmethoden verwendet werden. Der Hafenausbau soll weiter gestattet sein, ebenfalls die Durchfahrt durch die Schutzgebiete von Tankern und Containerschiffen.

Fischerverbände kritisierten die Pläne, Veranstalter, die Hobbyfischern Touren anbieten, auch. Allerdings liegen die Gebiete, in denen überhaupt nicht mehr gefischt werden darf, zwischen 200 und 400 Kilometern vor der Ostküste. Umweltschützer sehen in den Schutzzonen erst einen Anfang und verlangen stärkere Einschränkungen.

science.ORF.at/dpa

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