Personen mit Leseschwäche lesen oft sehr langsam, relativ ungenau und haben Schwierigkeiten, das Gelesene zu verstehen. Bis jetzt dachte man, dass sich dieses Defizit zumindest im Erwachsenenalter nie mehr endgültig aufholen lässt.
Zeitdruck hilft
Die Studie in "Nature Communications":
"Enhanced reading by training with imposed time constraint in typical and dyslexic adults" von Zvia Breznitz et al., erschienen am 12. Februar 2013.
Für ihre aktuelle Studie verwendeten die Forscher um Zvia Breznitz von der israelischen Universität von Haifa ein computerbasiertes Schnelllesetraining. Die 110 Testpersonen - 55 litten an einer Leseschwäche - mussten dabei bestimmte Leseaufgaben mit strengen Zeitvorgaben erfüllen.
Danach hatte sich die Lesekompetenz auf beiden Seiten verbessert. Die leseschwachen Teilnehmer erzielten nun bei Lesetests ähnliche Ergebnisse wie Durchschnittsleser. Noch sechs Monate später war der Effekt den Forschern zufolge nachweisbar. Das gleiche Training ohne Zeitdruck habe keinerlei Wirkung gezeigt.
Die Forscher vermuten, dass die Beschleunigung hilft, die verschiedenen am Leseprozess beteiligten Gehirnvorgänge zu synchronisieren.
science.ORF.at