Marta Pecina von der University of Michigan berichtet im Fachblatt "Neuropsychopharmacology" von einem einfachen Versuch: Sie verabreichte 47 Testpersonen eine schmerzhafte Injektion in den Kiefermuskel. Ein Teil der Probanden erhielt zusätzlich eine Infusion mit einer wirkungslosen Salzlösung.
Die Studie
"Personality Trait Predictors of Placebo Analgesia and Neurobiological Correlates", Neuropsychopharmacology (doi: 10.1038/npp.2012.227).
Um die Reaktionen zu kontrollieren, beobachtete die Forscherin mit einem bildgebenden Verfahren ("PET") die Aktivität im Gehirn: Die Aktivität der Opioid-Rezeptoren zeigte an, ob und inwieweit die Schmerzen in der Folge nachließen.
Wie Pecina in ihrer Studie schreibt, war die Wirkung des Placebos von verschiedenen Persönlichkeitsmerkmalen abhängig. Die Schmerzen ließen vor allem bei jenen Probanden nach, die ein stabiles Ego aufwiesen, Konsens mit ihren Mitmenschen suchten und eine geringe Aggressionsbereitschaft aufwiesen. Kurzum: Scheinmedikamenten dürfte eher bei sozialen denn missmutigen Zeitgenossen wirken.
"Die Beziehung zwischen Arzt und Patient ist eine therapeutische Allianz, für die Konsens wichtig ist", schreibt Pecina in ihrer Studie. "Gleiches gilt für Offenheit und Zusammenarbeit. Menschen mit diesen Anlagen scheinen auf Placebo-Behandlungen besonders gut zu reagieren."
science.ORF.at
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