"Das Ausmaß hat Krisenproportionen angenommen und ist mit dem globalen Rauschgift - und Waffenhandel vergleichbar", sagte Achim Steiner, Direktor des UNO-Umweltprogramms. "Gegen den illegalen Handel vorzugehen ist eine Sache globaler Dringlichkeit", betonte John Scanlon, Chef des Sekretariats des Washingtoner Artenschutzabkommens (Cites).
Cites-Konferenz:
Die Konferenz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (Cites) findet vom 3. bis 14. März in Thailands Hauptstadt Bangkok statt.
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Besonders Nashörner und Elefanten betroffen
Betroffen sind unter anderem das Breitmaulnashorn, dessen Horn in Vietnam und China als Wundermittel reißenden Absatz findet, und Elefanten. "In vielen Teilen Afrikas werden jedes Jahr elf bis zwölf Prozent der Bestände wegen des Elfenbeins getötet", sagte Steiner.
Oft seien Rebellenarmeen mit Waffen am Werk oder internationale Syndikate mit raffinierten Hightech-Methoden, etwa zum Hacken von Computern um Lizenzen zu fälschen.
"Das kann die Stabilität und Wirtschaft der Länder bedrohen", sagte Scanlon. Bis zu 90 Prozent der Abholzung von Tropenwäldern ist nach Angaben von Steiner in den Händen organisierter Banden.
Schutzlisten für 35.000 Arten
Die 178 Unterzeichnerstaaten des 40 Jahre alten Cites-Abkommens beraten bis zum 14. März, bei welchen Tier- und Pflanzenarten der Handel künftig verboten, eingeschränkt oder gelockert werden soll. Auf den Cites-Schutzlisten stehen rund 35.000 Arten.
Bei drei Prozent davon ist der Handel gänzlich verboten. Dazu gehören etwa Tiger, Nashörner und seltene Orchideenarten. Die 2.000 Delegierten müssen über 70 Anträge entscheiden.
science.ORF.at/dpa
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