"Ein Meilenstein für den weltweiten Haischutz", sagte Volker Homes von der Umweltstiftung WWF. "Ein Sieg für einige der bedrohtesten Haifischarten der Welt", meinte Haiexpertin Elizabeth Wilson von der amerikanischen Pew-Stiftung.
Nur noch mit Fanglizenz fischbar
Cites-Konferenz:
Die Konferenz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (Cites) findet vom 3. bis 14. März in Thailands Hauptstadt Bangkok statt.
Ö1 Sendungshinweis:
Über die Artenschutzkonferenz berichten auch die Ö1 Journale und Wissen aktuell.
Links:
- FAO-Report zu Effektivität des Haifischschutzes, PDF
- FAO-Aktionspläne zum Haifischschutz , PDF
- "Global catches, exploitation rates, and rebuilding options for sharks"", Studie in "Marine Policy"
- Infos zum Flossengeschäft, Australian Marine Conversation Society
- Haitötung pro Jahr für Flossen, IUCN-Schätzung
- WWF-Kommentar zu CITES-Anträgen, PDF
- Pro Wildlife zur Konferenz
Auch der Riesenmanta und der Riffmanta werden künftig geschützt. Asiatische Heiler pulverisieren das Kiemengewebe als Heilmittel, was die Bestände deutlich dezimiert hat. Nach Angaben von Homes war es das erste Mal, dass die Blockadefront gegen den Schutz von Haien und Mantas bröckelte. Im Konferenzsaal brach bei den Abstimmungen jeweils spontan Applaus aus. Aber die Entscheidungen sind noch vorläufig. Gegner können bis zum Ende der Konferenz am Donnerstag neue Abstimmungen im Plenum erzwingen.
Alle sieben Fischarten sollen künftig im Anhang II des Washingtoner Artenschutzabkommens (Cites) stehen. Dann dürfen sie nur noch mit Fanglizenzen gefischt werden. Lizenzgeber müssen in dem Fall nachweisen, dass das Überleben der Art dadurch nicht gefährdet wird. Die Europäische Union stellt 1,2 Millionen Euro bereit, um Staaten bei der Umsetzung der Bestimmungen zu helfen. Die Regeln treten in 18 Monaten in Kraft.
Hammerhaie besonders bedroht
Unter den Cites-Schutz kommen der Weißspitzen-Hochseehai, drei Hammerhai-Arten und der Heringshai. Für den Heringshai hatte sich vor allem Deutschland stark gemacht. Die Listung war vor drei Jahren knapp gescheitert.
Die Hammerhaie sind besonders bedroht. Der Weißspitzen-Hochseehai ist besonders wegen seiner Flossen begehrt. Rund 100 Millionen Haie werden kommerziell von Fischern aus 26 Nationen gefischt, allen voran Indonesien, Indien und Spanien. Die jetzt gelisteten Arten machen sechs Prozent davon aus.
China und Japan mit Bedenken
Die Bestände der Haie sind in den vergangenen Jahrzehnten in vielen Meeresräumen um bis zu 90 Prozent zurückgegangen - vor allem durch den Appetit der Europäer auf Haisteak. Mit wachsendem Wohlstand in Asien ist nun aber die Nachfrage nach Haifischflossen rasant gestiegen.
Es gibt nach Angaben des Cites-Sekretariats mehr als 1.000 Haifischarten. Die Bestände der meisten sind umfangreich. "73 Hai-Arten sind aber bedroht", sagt der Deutschlanddirektor von der Tierschutz-Organisation IFAW, Ralf Sonntag. "Eigentlich müssten sie alle im Anhang II gelistet werden."
China und Japan hatten alle Vorschläge abgelehnt. "Manchmal macht eine Listung die Arten teurer, was illegale Fischerei nur anheizt", meinte der Delegierte aus Japan. China machte geltend, dass es schwer ist, den Umfang der Populationen festzustellen. Das sei aber eine Voraussetzung, um Fanglizenzen zu erteilen. Die Listung komme einem Handelsverbot gleich. Zudem sei es praktisch unmöglich, die Flossen dieser fünf Haiarten in einer Ladung mit tausenden Flossen verschiedener Arten zu erkennen.
science.ORF.at/dpa
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