Die Veterinärmediziner haben innerhalb eines Jahres den Zeckenbefall von mehr als 90 Hunden aus Ostösterreich untersucht, teilte die Vetmeduni am Dienstag in einer Aussendung mit.
Inkonsequenter Mitteleinsatz
Die Studie:
"Seasonal and spatial distribution of ixodid tick species feeding on naturally infested dogs from Eastern Austria and the influence of acaricides/repellents on these parameters" ist im Journal "Parasites & Vectors" erschienen (doi:10.1186/1756-3305-6-76).
Bei jedem zweiten untersuchten Hund wurde im Untersuchungszeitraum eine von Zecken übertragene Infektion festgestellt, die unabhängig vom schützenden Präparat aufgetreten sei. In der Studie wurden verschiedene am Markt erhältliche Präparate untersucht: sogenannte Akarizide, die tödlich auf Zecken wirken, Repellents, welche Zecken lediglich über den Geruch abstoßen, und die Kombination davon.
In der Aussendung erklärt Studienautor Michael Leschnik "die schlechte Wirksamkeit von Anti-Zecken-Präparaten" unter anderem durch die geringe Konsequenz der Hundebesitzer. Demnach werden die Mittel nicht regelmäßig und nicht oft genug angewendet.
Arten beißen unterschiedlich zu
Die Wissenschaftler stellten zudem fest, dass verschiedene Zeckenarten zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Jahr Hunde beißen. Häufig von Zeckenbefall betroffene Stellen am Hundekörper sind der Kopf, der Nacken, die Schultern und die Brustregion, die beim Spazieren und Streunen den Parasiten am nächsten kommen. Laut Forschern bleiben die Zecken bei Hunden häufig dort, wo sie zuerst auf das Tier gelangen.
In Mitteleuropa sind Hunde vier verschiedenen von Zecken übertragenen Infektionskrankheiten ausgesetzt: Babesiose (Hundemalaria), granulozytäre Anaplasmose, Borreliose und FSME (Frühsommermeningoenzephalitis). Für die Übertragung von Erkrankungen muss eine Zecke einen entsprechenden Erreger in sich tragen und lange genug Blut am Hund saugen. Die Vetmeduni empfiehlt daher, Zecken so schnell wie möglich zu entfernen, um eine Übertragung von Erregern zu verhindern.
science.ORF.at/APA