Standort: science.ORF.at / Meldung: "Luftverschmutzung tötet Millionen Menschen"

Emissionen steigen aus einem Braunkohlekraftwerk in den Himmel.

Luftverschmutzung tötet Millionen Menschen

Mehr als zweieinhalb Millionen Menschen sterben weltweit jedes Jahr an den Folgen der Luftverschmutzung. Hauptgrund dafür sind laut einer neuen Studie feine Staubpartikel, die zu Lungenschäden und Krebs führen können.

Umwelt 12.07.2013

Diese Staubpartikel seien insgesamt für etwa 2,1 Millionen Todesfälle verantwortlich, berichtet ein Forscherteam um Raquel Silva von der Universität von North Carolina in Chapel Hill. Daneben sterben jedes Jahr etwa 470.000 Menschen an den Folgen hoher Ozonkonzentrationen.

Die Studie:

"Global premature mortality due to anthropogenic outdoor air pollution and the contribution of past climate change" von Raquel Silva und Kollegen ist am 11.7.2013 in "Environmental Research Letters" erschienen.

Kombination von Modellen

"Unsere Studie zeigt, dass Luftverschmutzung im Freien eines der größten Umweltrisiken ist", sagte Mitautor Jason West. Besonders viele dieser Todesfälle gebe es in Süd- und Ostasien, wo die Bevölkerungsdichte hoch und die Luft stark verschmutzt ist.

Auch steigende Temperaturen beeinflussen die Umwelt in vielfacher Weise, so können Schadstoffwirkungen zunehmen, stärkerer Regen etwa aber auch die Zeit verkürzen, in der die Stoffe in der Luft bleiben. Die Forscher hatten die Daten von 14 Modellrechnungen zu den Auswirkungen von Ozon und sechs Modellen zu Feinstaubpartikeln verglichen und mit epidemiologischen Modellen kombiniert.

Die Lebenserwartung verringere sich mit einer zusätzlichen Belastung von 100 Mikrogramm Staubteilchen pro Kubikmeter Luft im Durchschnitt um drei Jahre, hatte erst vor wenigen Tagen ein internationales Team berichtet, das Daten aus China analysiert hatte. Das sei fünfmal mehr als konventionelle Berechnungen ergeben hätten, schrieben die Forscher im Fachjournal "PNAS".

science.ORF.at/APA/dpa

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