Standort: science.ORF.at / Meldung: "Eisschmelze in der Arktis trifft auch Landtiere"

Ein arktischer Fuchs schaut in die Kamera

Eisschmelze in der Arktis trifft auch Landtiere

Die beschleunigte Eisschmelze in der Arktis hat einer neuen Studie zufolge vielfältige Auswirkungen auch auf Landtiere. Neben Mikroorganismen im Wasser sind auch Tiere wie der arktische Fuchs und das nordamerikanische Rentier von steigenden Temperaturen in ihren Lebensräumen betroffen.

Klimawandel 02.08.2013

So könnte beispielsweise dem nordamerikanischen Ren, auch Karibu genannt, Nahrungsmangel drohen - weil sich in den kommenden Jahrzehnten die Pflanzenwelt am Rand des schmelzenden Eises verändern wird.

Die Studie:

"Ecological Consequences of Sea-Ice Decline" von Eric Post und Kollegen ist am 1. August 2013 in "Science" erschienen (sobald online).

Gruppen von Wölfen oder arktischen Füchsen werden womöglich zunehmend in die Isolation getrieben, da sie eisfreie Wasserflächen nicht überwinden können. Damit wären sie künftig nicht nur im Sommer, sondern über einen längeren Zeitraum im Jahr von ihren Artgenossen getrennt.

Ein Karibu in Grönland

Eric Post

Ein Karibu in Grönland

Ö1 Sendungshinweis:

Über die Studie berichtet auch Wissen aktuell am 2.8. um 13:55.

Bären und Krankheiten mischen sich

Andere Bewohner der Arktis werden sich hingegen der Studie zufolge durch die Folgen des Klimawandels häufiger begegnen als zuvor. Polarbären halten sich beispielsweise nach Erkenntnissen der Forscher bereits jetzt länger an Land auf - und treffen dort auf Grizzlybären, mit denen sie sich kreuzen. "Die Eisschmelze und längere eisfreie Perioden im Jahr dürften die Vermischung von Populationen fördern", erläuterte der US-Biologe Eric Post von der Penn State University.

Diese Vermischung sei zwar nicht zwangsläufig ein Grund zur Sorge, unterstrich Post. Allerdings könne sie die Verbreitung von Krankheitserregern unter den einzelnen Tierpopulationen beeinflussen.

Denn ein weiteres Abschmelzen des Eises in den arktischen Gebieten Kanadas werde wahrscheinlich zu mehr Kontakten zwischen ost- und westarktischen Tierarten führen. Damit aber würden auch verstärkt Krankheitserreger übertragen, die bisher nur in isoliert lebenden Populationen verbreitet gewesen seien.

science.ORF.at/APA/AFP

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