Junge Pflanzen leiden
Auf über 45.000 Hektar wird in Österreich Weinbau betrieben, in sonniger Lage reifen Sorten wie Grüner Veltliner, Welschriesling oder Zweigelt. Doch zuviel Sonne ist auch für den Wein nicht gesund, vor allem bei Jungpflanzen zeigen sich bereits Hitzeschäden an den Blättern.
Außerdem wurde ein Entwicklungsschritt, der so genannte Traubenschluss, ausgelassen, sagt Katharina Schödl-Hummel von der Abteilung für Obst- und Weinbau der Universität für Bodenkultur: "Das heißt, die Beeren beginnen zwar zu reifen, berühren sich aber noch nicht und haben dann auch ihre normalerweise typische Größe nicht erreicht."
Sollten auch in Zukunft die Sommer derart trocken und heiß werden, so könnte sich langfristig der österreichische Weinbau stark verändern:
"Für Österreich würde das bedeuten, dass zum Beispiel bekannte Sorten wie der Müller-Thurgau, die eher an kältere Klimate gewöhnt sind, weiter in den Norden abwandern, und dass in Österreich zum Beispiel italienische Sorten vermehrt angebaut werden könnten."
In Italiens Süden könnten dann die Weinanbaugebiete überhaupt verschwinden, so Katharina Schödl-Hummel.
Hitzeschäden auch im Wald
Ö1-Sendungshinweis
Über dieses Thema berichtet auch "Wissen aktuell", 8.8.2013, 13:55 Uhr.
Dem Wald macht die Hitze im Gegensatz zum Wein derzeit noch nicht so sehr zu schaffen, im Winter und Frühjahr wurde genügend Feuchtigkeit gespeichert, dennoch gibt es bereits Schäden. Ernst Leitgeb vom Bundesforschungszentrum für Wald: "Die Vitalität reduziert sich, es kommt zum Absterben von Feinwurzeln im Boden. Der Wald ist dadurch anfällig für Folgeschäden, also für Insektenbefall, der sich vielleicht erst nächstes Jahr äußern kann."
Für Wald und Wein ist Regen nach langen Hitzeperioden mehr als notwendig, allerdings gilt vor allem im Weinbau: Weniger ist mehr, denn gerade Starkregen könnte den Boden wegschwemmen und damit für neue Probleme sorgen.
Uli Jürgens, Ö1-Wissenschaft
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