In dem Kassenschlager von Steven Spielberg aus dem Jahr 1993 züchteten Wissenschaftler Dinosaurier mittels in Bernstein eingeschlossener Moskitos, die Blut der Reptilien gesaugt hatten. Kurz zuvor hatten Forscher tatsächlich behauptet, bei 130 Millionen Jahre alten Insekten-Fossilien entsprechende Erbgutträger extrahiert zu haben. Was laut Terry Brown von der Universität Manchester äußerst unwahrscheinlich ist.
Die Studie
"Absence of ancient DNA in sub fossil insect inclusions preserved in 'Anthropocene' Colombian copal", PLoS ONE (doi: 10.1371/journal.pone.0073150).
Wie er im Fachblatt "PLoS ONE" schreibt, dürften Fossilien bei früheren Studien durch moderne DNA verunreinigt - und irrtümlich als Saurier-DNA eingestuft worden sein. Brown und seine Kollegen haben nun mit modernen Verfahren zwei Bienen untersucht, die vor 10.000 bzw. 60 Jahren in Kopalharz eingeschlossen wurden. Bei beiden - vergleichsweise jungen - Exemplaren konnten sie keine erhaltene Erbsubstanz finden. Dies stärke Zweifel daran, DNA aus Millionen Jahre älteren Bernstein-Fossilien zu extrahieren.
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Darüber berichtet auch Wissen Aktuell am 12.9. um 13:55.
"Intuitiv könnte man sich vorstellen, dass der vollständige und schnelle Einschluss in Harz und der folgende fast augenblickliche Tod den Erhalt der DNA in einem Insekt fördern könnten. Aber dies scheint nicht der Fall zu sein", sagt der an der Studie beteiligte Bernstein-Experte David Penney. "Deshalb muss das Jurassic-Park-Szenario leider im Reich der Fiktion bleiben."
science.ORF.at/dpa
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