Das und vieles mehr wird eindrucksvoll in dem neu erschienenen Buch zweier Historiker über Wien im Ersten Weltkrieg beschrieben: "Im Epizentrum des Zusammenbruchs".
Von der Uni bis zum Künstlerhaus
500 bis 4.000 Kriegsverletzte pro Tag kamen von August 1914 März bis 1915 nach Wien. Für 200.000 Verletzte musste binnen weniger Monate Platz geschaffen werden. Der Buchautor und Historiker der Wienbibliothek Alfred Pfoser schildert, wie und vor allem wo das geschah:
Links:
- Buch: "Im Epizentrum des Zusammenbruchs", Metroverlag
- Ausstellung: Wohin der Krieg führt., Wienbibliothek
- Wien im Ersten Weltkrieg
Ö1 Sendungshinweis:
Über das Thema berichtet auch "Wissen Aktuell" am 22. November 2013 um 13.55 Uhr.
"Die Universität, die Rotunde, die Sezession, das Parlament, das Künstlerhaus: Alle diese Gebäude sind in Spitäler verwandelt worden - und dort wurde ordiniert. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen."
Nicht nur Ärzte - sie waren Mangelware -, sondern auch Medizinstudenten, aber auch andere Helferinnen und Helfer sahen dort zum ersten Mal die grauenvollen Wunden, die der technisierte Krieg schlug. Schulen und die Uni reichten bald nicht mehr aus, sagt Alfred Pfoser:
"An die bestehenden Spitäler sind Barackenspitäler angebaut worden, zum Beispiel im Kaiser-Franz-Joseph-Spital in Favoriten, oder Baracken wie in Meidling oder Grinzing. Andere Gebäude wie etwa Schulen oder auch das Parlament sind dann nach und nach ab 1916/17 wieder rückgebaut worden, und bekamen ihre ursprüngliche Bestimmung zurück."
Denn nach der russischen Oktoberrevolution verschwand der Kriegsschauplatz im Osten. Diese und viele andere meist beklemmende Einsichten in Wort und Bild liefert das 700 Seiten-Buch "Im Epizentrum des Zusammenbruchs", herausgegeben von Alfred Pfoser und Andreas Weigl, erschienen im Metroverlag.
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Martin Haidinger, Ö1 Wissenschaft
science.ORF.at
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