Seit Mittwoch haben nationale und internationale Fachleute auf der Tagung "Smart Cities Week 2013" in Wien, die vom österreichischen Klima- und Energiefonds und dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie veranstaltet wird, ihre Projekte für eine intelligente Stadt vorgestellt.
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Über das Thema berichtet auch "Wissen Aktuell" am 29. November 2013 um 13.55 Uhr.
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Wien setzt auf umweltschonende Konzepte
In den nächsten 25 Jahren wird Wien zu einer Drei-Millionen-Metropole heranwachsen. Damit sind ein steigender Energiebedarf, der Bedarf nach günstigem wie zweckmäßigem Wohnraum sowie die Notwendigkeit für wirkungsvolle Verkehrskonzepte verbunden.
Die Stadt Wien will sich diesen Herausforderungen stellen und hat im Jahr 2011 die Initiative "Smart City Wien" ins Leben gerufen. Dabei entstand unter anderem auch das Projekt "Seestadt Aspern", das ein Gebiet von 240 Hektar umfasst. Für rund 20.000 Menschen soll die "Seestadt" Platz zum Wohnen und zum Arbeiten bieten.
"Es ist ein Grätzel der kurzen Wege, d.h. die Leute sollten ihren Arbeitsplatz zu Fuß erreichen können", sagt Ina Homeier, Projektleiterin von "Smart City Wien" in der Magistratsabteilung Stadtentwicklung und Stadtplanung der Stadt Wien. Dadurch soll nicht nur der Arbeitsalltag der Bewohnerinnen und Bewohner erleichtert, sondern auch die vor allem durch den Verkehr produzierten CO2-Abgase in der Luft minimiert werden.
Ein weiteres Beispiel für eine intelligente Stadtplanung ist die "Marxbox" in Neu Marx. Auf rund 11.700 Quadratmetern können Büro- und Laborräume gemietet werden, die flexible Raumhöhen bei gleichzeitig höchster Energieeffizienz aufweisen. Die "Marxbox wurde bereits mit dem LEED-Zertifikat in Gold ausgezeichnet. Diese hohe Einstufung wird nur an Gebäude vergeben, für die bereits während der Bauphase und im laufenden Betrieb klimafreundliche Technologien eingesetzt werden, um Treibhausgase zu reduzieren.
Vorzeigeprojekte auch in Salzburg
Auch die Stadt Salzburg will am Konzept von "Smart City" anknüpfen. Die Passivhausanlage "Samer Mösl", die bereits seit 2006 bewohnt wird, ist eine der Erfolgsgeschichten. Das mit hoch dämmenden Wänden ausgestattete Gebäude wurde bis auf Fundamente, Keller und Stiegenhaus vollständig aus Holz errichtet und muss nur mehr minimal geheizt werden.
Ein weiteres Beispiel für ein umweltschonendes und nachhaltiges Projekt ist das Wohnbauprojekt "Struberkaserne". Auf dem Areal in Salzburg-Maxglan wurden 350 Wohnungen gebaut.
Ein Ort mit optimalen Bedingungen für die Bewohner, so Helmut Strasser vom Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen: "Die Mieter bekommen mit der Wohnung für die ersten fünf Jahre auch die Jahreskarte für die Stadt Salzburg zur Verfügung gestellt. Ergänzend dazu gibt es vor dem Haus Carsharing- und Rad-Angebote."
Um mit dem Konzept von Smart City erfolgreich zu sein, müsse die Bevölkerung stärker eingebunden werden, so die Experten. Derzeit sei die Gesellschaft noch nicht ausreichend über die Vielzahl an Projekten informiert.
Réka Tercza, Ö1 Wissenschaft
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