Bei Kämpfen zwischen zwei Chamäleon-Männchen gewinnen meistens diejenigen mit einem helleren Kopf, haben Russell Ligon und Kevin McGraw von der Arizona State University in Tempe herausgefunden.
Die Studie:
"Chameleons communicate with complex colour changes during contests: different body regions convey different information" erscheint am 11. Dezember 2013 in den "Biology Letters" der britischen Royal Society (DOI:10.1098/rsbl.2013.0892).
Chamäleonkämpfe
Chamäleon-Männchen sind bekannt für ihr aggressives Verhalten gegen männliche Konkurrenten. Bei der Annäherung schaukeln sie hin und her, zischen und rollen ihre Schwänze ein und aus. Auch wechseln sie die Farben in verschiedenen Körperregionen, doch die Bedeutung dieser Signale sei bisher weitgehend unbekannt, schreiben Ligon und McGraw.
Die Wissenschaftler arrangierten Zweikämpfe mit zehn Jemenchamäleons (Chamaeleo calyptratus). Dabei zeichneten sie mit speziellen Kameras die Farbveränderungen der Tiere auf. Sie definierten 28 Körperstellen, maßen dort die Schnelligkeit der Farbwechsel und die Helligkeit der Farben und setzten beides in Beziehung zum Verhalten während des Konkurrenzkampfes. Auch werteten sie ihre Daten mit statistischen Methoden aus.
Hell und schnell

Megan Best
Wenn die Chamäleons ein wenig voneinander entfernt waren, spielten die seitlichen Streifen auf dem Rumpf eine wichtige Rolle: Je heller die Streifen leuchteten, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, dass das entsprechende Tier sich in einen Kopf-zu-Kopf-Kampf mit dem Konkurrenten begeben würde. Die Streifenhelligkeit erklärte 71 Prozent der Verhaltensweisen bei der Annäherung. Eine etwas geringere Vorhersagekraft hatte die Helligkeit der Farben am Kopf.
Beim direkten Kampf galt dagegen: Je heller die Kopffarben eines Chamäleons waren, desto wahrscheinlicher gewann es den Kampf. Zu 83 Prozent siegte das Tier mit den helleren Farben am Kopf. Die Schnelligkeit der Farbwechsel scheint ebenfalls mit der Kampfkraft verbunden zu sein, wenn auch nicht so deutlich wie die Kopffarben.
Über die Ursachen können Ligon und McGraw nur Vermutungen anstellen. So könnten die Farbhelligkeit und die Farbwechselrate mit körperlichen Prozessen wie dem Hormonhaushalt oder den Energiereserven verbunden sein. Es sei aber möglicherweise auch ein evolutionärer Vorteil, wenn ein starkes Tier schnell Kampfsignale zu einem Konkurrenten senden könne.
science.ORF.at/APA/dpa