Dafür stehen insgesamt etwa 420.000 Euro zur Verfügung. Die geförderten Initiativen wurden heute, Mittwoch, an der Universität Wien präsentiert.
"Nicht abgehängt werden"
Noch dominiert im Wissenschaftsbetrieb die Veröffentlichung von Ergebnissen in kostenpflichtigen Fachjournalen. Zunehmend gewinnt aber Open Access an Bedeutung, vor allem bei den Naturwissenschaften. Mit Open Access soll der freie kostenlose Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen im Internet ermöglicht werden.
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Mittlerweile sei klar, dass sich auch die Geisteswissenschaften diesem Trend nicht verschließen können, "um nicht abgehängt zu werden", so FWF-Geschäftsführerin Dorothea Sturn. Mit der Initiative des FWF und des Wissenschaftsministeriums habe man auch ausloten wollen, wie hoch das Interesse in dem Bereich sei.
19 Vollanträge, acht werden gefördert
Insgesamt gingen 36 Interessensbekundungen ein, 19 Vollanträge wurden eingereicht. Eine Jury hat sich nun dazu entschlossen acht Zeitschriften zu fördern. Drei bereits bestehende Journale werden mit Hilfe der Finanzierung online gehen: "Transversal - Journal for Jewish Studies" (Uni Graz), "TYCHE - Contributions to Ancient History, Papyrology and Epigraphy" (Verlag Holzhausen) und "TDE - Translingual Discourse in Ethnomusicology" (Uni Wien).
Fünf Zeitschriften starten im Zuge des Programm neu: "Region" (Wirtschaftsuniversität Wien), "Musicologica Austriaca" (Österreichische Gesellschaft für Musikwissenschaft), "APS – Austrian Journal of Political Science" (Österreichische Gesellschaft für Politikwissenschaft), "MEDIOS" (Institut für Mittelalterforschung der Akademie der Wissenschaften) und "JRC – Research Cultures" (Universität für Angewandte Kunst).
Töchterle sieht Demokratisierungspotenzial
Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) hält es für wichtig, dass die Geisteswissenschaften bei dem starken Trend in Richtung Open-Access dabei sind: "Man darf sich gegenüber der Entwicklung nicht sperren."
Der Minister zeigte sich kritisch gegenüber Fachzeitschriften mit hohem Impact-Faktor, die fast automatisch viel Aufmerksamkeit erfahren, obwohl ihre Inhalte nicht öffentlich zugänglich seien. Open-Access sei hier eine Möglichkeit, die Kluft zwischen sehr renommierten Journalen und anderen Publikationen etwas zu verringern, so der Minister.
Es sei nicht in Stein gemeißelt, dass in Zeitschriften, die in der Hierarchie weit oben stehen, automatisch immer wissenschaftlich höherwertige Beiträge zu finden seien. "Die Rankerei ist zum Teil fragwürdig", so Töchterle. Open-Access könne zur Demokratisierung beitragen.
science.ORF.at/APA
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