Standort: science.ORF.at / Meldung: "Seit 5.000 Jahren ein Paar"

Frau spricht zu einer Katze, die sie in den Händen hält

Seit 5.000 Jahren ein Paar

Katzen hielten schon vor mehr als 5.000 Jahren den Menschen Mäuse vom Leib bzw. von ihrem Getreide. Laut einer neuen Studie war das auch für die Tiere kein Nachteil: Funde aus China zeigen, dass sie ein hohes Alter erreichten, wenn sie mit Menschen zusammenlebten.

Mensch und Katze 17.12.2013

Nicht der älteste Fund

Katzen gehören zu den beliebtesten Haustieren. Derzeit leben mehr als eine halbe Milliarde Hauskatzen auf der Welt, schreiben die Forscher um Yaowu Hu von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking. Wie ihre freilebenden Vorfahren einst domestiziert wurden, ist allerdings kaum bekannt.

Die Studie:

"Earliest evidence for commensal processes of cat domestication" von Yaowu Hu und Kollegen erscheint am 16.12.2013 in den "Proceedings" der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften.

Ö1 Sendungshinweis:

Über die Beziehung zwischen Mensch und Katze berichtet auch "Wissen Aktuell" am 17. Dezember 2013 um 13.55 Uhr.

Von ägyptischen Malereien weiß man, dass sich Menschen seit mindestens 4.000 Jahren Hauskatzen halten. Auf Zypern wurden Überreste einer Wildkatze gefunden, die vor etwa 9.500 Jahren mit einem Menschen begraben wurde.

Yaowu Hu und seine Mitarbeiter hatten nun acht Knochen von mindestens zwei Katzen untersucht, die im Dorf Quanhucun in der Provinz Shaanxi in Zentralchina gefunden worden waren. Die Forscher datierten sie per Radiokarbonmessung auf ein Alter von etwa 5.300 Jahren - sie stammen damit genau aus dem Zeitraum, in dem Wildkatzen vermutlich domestiziert wurden.

Ein Größenvergleich zeigte, dass die Katzen größer waren als die heutigen domestizierten europäischen Katzen, aber kleiner als die Europäischen Wildkatzen.

Bekamen ihr Futter vom Menschen

Anschließend führten die Forscher eine Analyse der Kohlenstoff-und Stickstoffisotope im Kollagen der Katzenknochen sowie weiterer Knochen von Tieren und einem Menschen durch. Sie konnten so auf die jeweilige Ernährung schließen.

Die Menschen, Nagetiere und Katzen hatten demnach viel pflanzliche Nahrung, vor allem Hirse, verzehrt. Diese wurde damals angebaut und in Mühlen verarbeitet. Eine der Katzen ging wohl gar nicht mehr jagen, sondern wurde von den Menschen gefüttert, vermuten die Forscher aufgrund des sehr hohen Anteils von Pflanzenkost an der Nahrung. Ein Tier sei zudem sehr alt geworden. Auch dies deute darauf hin, dass es den Katzen in der Nähe des Menschen gut ging.

Die Wissenschaftler nehmen an, dass sich die Menschen damals gezielt Katzen hielten, um Nager fern zu halten, die durch den Anbau und die Verarbeitung von Getreide angelockt wurden. Darauf deuteten auch Tongefäße hin, die in Form und Textur so beschaffen gewesen seien, dass Ratten oder Mäuse nur schwer hinein gelangen konnten, schreiben die Forscher.

science.ORF.at/dpa

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