"Das größte Artensterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier dauert an. Und der Mensch ist der Verursacher", warnt Beate Striebel, Naturschutzleiterin von WWF Österreich, anlässlich des Jahreswechsels. "Die Menschheit lebt über ihre Verhältnisse. Eine Folge davon ist der dramatische, immer weiter voranschreitende Verlust der Artenvielfalt", sagt sie in einer Aussendung.
Die Gewinner und Verlierer - mit Zahlen belegt, aber von der Umweltorganisation unter vielen Alternativen subjektiv ausgewählt - in Eckpunkten:
Gewinner: Von Tigern bis Haien
Links:
- Artenschutz: Gewinner und Verlierer 2013, WWF Österreich
- WWF Deutschland
Gute Nachrichten gibt es für Bengalische Tiger: Die umfassenden Programme in den 15 Schutzgebieten im Teraigebiet von Nepal und Indien zeigen Wirkung. In den Nationalparks in Südnepal hat die Zahl der wild lebenden Tiger in den letzten vier Jahren um fast zwei Drittel auf 198 Tiere zugenommen
Amur-Leoparden zählen zu den am meisten gefährdeten Säugetieren der Welt, haben aber in Russland wieder zugenommen. Mindestens 50 wurden bei Wladiwostok in einem Nationalpark gezählt. Auch in China wurden Tiere gesichtet.
Der Europäische Wisent ist durch Aussetzung im Rothaargebirge erstmals seit Jahrhunderten wieder in Deutschland heimisch.

WWF Deutschland
Auerhühner sind in Mitteleuropa akut gefährdet. In Deutschland leben derzeit nur noch 800 Brutpaare. Ein neuer Nationalpark im Schwarzwald wird ihnen jedoch künftig Lebensraum bieten.
Laut Internationalem Artenschutzübereinkommen Cites dürfen fünf bedrohte Haiarten (Heringshai, Weißspitzen-Hochseehai und drei Hammerhaiarten) nur noch nachhaltig gehandelt werden. Haie vermehren sich langsam und sind deshalb anfällig für Überfischung.
Ein Gewinner im Tierreich ist auch die asiatische Tigermücke, die sich dank des Klimawandels in den Mittelraum ausgebreitet hat. Gleichzeitig ist hier der Mensch Verlierer, denn die Stechmücken übertragen gefährliche Krankheiten wie das West-Nil-Fieber.
Verlierer: Von Nashörnern bis Walen
Elefanten und Nashörner sind wegen der Stoßzähne und Hörner weiter stark von Wilderei bedroht: 2013 wurden in Afrika mindestens 22.000 Elefanten aus einem Gesamtbestand von rund 420.000 gewildert. Auch 900 der etwa 25.000 Nashörner in Afrika wurden getötet.
Auch für den Afrikanischen Löwen geht es weiter abwärts: Derzeit leben in freier Wildbahn etwa 32.000 Tiere, rund 30 Prozent weniger als vor 20 Jahren und auf nur mehr einem Fünftel des ursprünglichen Verbreitungsgebiets. Viele Tiere werden erschossen, weil es Konflikte mit Viehzüchtern gibt.

WWF Deutschland
Isländische Fischer erlegten 2013 mehr als 130 der bedrohten Finnwale. Nach zwei Jahren Enthaltsamkeit wertet der WWF die Jagd als "Rückfall in dunkle Zeiten".
Nachdem die Ausweisung großer Meeresschutzgebiete in der Antarktis erneut gescheitert ist, sieht der WWF das Südpolarmeer als Heimat von fünf Pinguinarten immer stärker unter Druck. Davon sind auch die Königspinguine betroffen.
science.ORF.at/dpa
Mehr zu dem Thema: