Laut "Nature"-Ausgabe vom 29. Jänner 2014 hatte das Team um Haruko Obokata vom RIKEN-Zentrum für Entwicklungsbiologie in Kobe Körperzellen neugeborener Mäuse mit einer Lösung aus schwacher Zitronensäure behandelt. Dadurch entwickelten sich einige Zellen in einen früheren, undifferenzierteren Entwicklungszustand zurück und wiesen ähnliche Eigenschaften auf wie embryonale Stammzellen (science.ORF.at berichtete).
Bilder und Reproduzierbarkeit
Die Vorwürfe der Fachkollegen von Obokata und Co-Autor Terihiko Wakayama konzentrieren sich laut aktuellem "Nature"- Bericht auf zwei Hauptpunkte: Zum einen soll es ein Problem mit den Bildern geben. Kritiker meinen, dass sich zwei Darstellungen von Plazentas, die laut Studie aus zwei unterschiedlichen Versuchen stammen, verdächtig ähnlich schauen. Wakayama antwortet auf "Nature"-Anfrage, dass hier möglicherweise tatsächlich ein Fehler passiert sein könnte.
Der andere Vorwurf wiegt aber noch schwerer: Obwohl sich zahlreiche Forscher darum bemüht haben, ist es bisher nicht gelungen, den Versuch zu wiederholen. "Nature" befragte zehn renommierte Stammzellforscher, keiner berichtete von einem Erfolg. Co-Autor Wakayama meint dazu, dass die Versuchsanordnung sehr kompliziert sei und schon eine kleine Abweichung zum Misserfolg führe. Studienleiterin Haruko Obokata antwortete weder Fachkollegen noch "Nature" auf dementsprechende Anfragen. Es wurde lediglich angekündigt, dass das Forscherteam demnächst das genaue Protokoll der Versuche publizieren werde.
Elke Ziegler, science.ORF.at