"Das kann auch klären, wie sich andere bewohnbare Planeten bilden würden", sagt der Geologe und Studienautor John Valley von der Universität Wisconsin.
Die Studie:
"Hadean age for a post-magma-ocean zircon confirmed by atom-probe tomography" von John Valley und Kollegen ist am 23.2.2014 in "Nature Geoscience" erschienen.
Zirkon - das älteste Mineral
Vor über viereinhalb Milliarden Jahren haben sich mit dem Sonnensystem auch Erde und Mond gebildet. Die im All herumschwirrenden Staubkörner formten sich zu einem glühenden Gesteinsklumpen, der fortwährend mit anderen Himmelskörpern kollidierte. Entsprechend heiß ging es dabei her, die Oberflächentemperatur in dieser Frühzeit der Erde betrug mehrere tausend Grad Celsius.

John Valley
Der 4,4 Mrd. Jahre alte Zirkonkristall
Ö1 Sendungshinweis:
Dem Thema widmet sich auch ein Beitrag in Wissen aktuell am 24.2., 13:55 Uhr.
In kosmischen Maßstäben relativ schnell kühlte sie aber ab und begann eine Kruste zu entwickeln. Die ältesten Zeugen dieses Vorgangs kann man in den Jack Hills im westlichen Australien finden. In den Gesteinsformationen haben sich große Mengen des Minerals Zirkon abgelagert. Mit herkömmlichen Isotopenuntersuchungen haben frühere Studien gezeigt, dass einer der Funde rund 4,4 Milliarden Jahre alt ist.
Neue Messmethode
Da die Messgenauigkeit der verwendeten Methoden umstritten ist, haben John Valley und sein Team nun eine relativ neue Kombination angewandt: "Atomsondentomographie" und "Sekundärionen-Massenspektrometrie" .
Damit konnten die Forscher zeigen, dass die bisherigen Messungen ziemlich gut lagen. Mit ihrer Methode konnten sie das Alter aber am bisher genauesten messen. Der Zirkonkristall ist exakt 4,374 Milliarden Jahre alt, die Schwankungsbreite beträgt nur noch sechs Millionen Jahre.
"Das bestätigt unsere Annahmen, wie sich die Erde abgekühlt hat und bewohnbar geworden ist", sagt John Valley in einer Aussendung. Zwischen ihrer Entstehung und der Ausbildung einer Kruste sind "bloß" 160 Millionen Jahre vergangen. Bis sich dann die ersten primitiven Formen von Leben entwickelt haben, hat es noch einmal 500 Millionen Jahre gedauert.
Lukas Wieselberg, science.ORF.at
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