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Grafische darstellung des Gehirns

Gelesen oder gehört

Das Gehirn verarbeitet gelesene und gehörte Sprache unterschiedlich, so eine von der MedUni Wien veröffentlichte Studie. Wichtig seien die Erkenntnisse für neurochirurgische Operationen, etwa beim Entfernen von Gehirntumoren. Hier sollen bestimmte Areale bei einem Eingriff verschont bleiben, um die sprachlichen Fähigkeiten zu bewahren.

Hirnforschung 04.03.2014

Die Studie in "Frontiers in Human Neuroscience":

"Attention shifts the language network reflecting paradigm presentation" von Kathrin Kollndorfer et al., erschienen im November 2013.

Für die Studie an der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin der MedUni Wien wurden gesunde Probanden untersucht. Ihnen wurden einfache Hauptwörter entweder gesprochen über einen Kopfhörer präsentiert oder schriftlich auf einem Bildschirm. Daraufhin mussten die Testpersonen passende Verben bilden. Die betroffenen Areale wurden mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) bestimmt.

"Je nachdem, ob die Wörter gehört oder gesehen wurden, feuerten die Neuronen an unterschiedlichen Stellen im Netzwerk", berichtete Kathrin Kollndorfer, die gemeinsam mit Veronika Schöpf die Studie geleitet hat. Die sprachverarbeitenden Gehirnareale finden sich laut Aussendung der MedUni nicht bei allen Menschen an der gleichen Stelle. Schöpf erläuterte, dass daher für den jeweiligen Patienten eine "individuell zugeschnittene Planung im Rahmen der radiologischen Untersuchung von größter Wichtigkeit ist". Gemeinsam mit dem Betroffenen werde dann die beste Lösung für die Operation erarbeitet.

science.ORF.at/APA

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