Unter den Top-10 der Sternehitparade
Der Gelbe Riese mit dem Namen HR 5171 A steht schon länger unter astronomischer Beobachtung, aber erst mit den technischen Möglichkeiten des "Very Large Telescope" der Europäischen Weltraumorganisation ESO erkannten die Forscher um Olivier Chesneau vom Observatoire de la Cote d'Azur im französischen Nizza die Ausmaße des Himmelskörpers.
Er ist damit der größte derzeit bekannte Vertreter dieser massereichen Sterne, die aufgrund ihrer Oberflächentemperatur gelblich strahlen, und gehört zu den Top 10 der größten Sterne überhaupt. Laut Aussendung der ESO strahlt HR 5171 A eine Million Mal heller als die Sonne und kann auch mit freiem Auge gesehen werden.
Mit Begleiter
Die Studie:
"The yellow hypergiant HR 5171 A: Resolving a massive interacting binary in the common envelope Phase" ist am 12. März 2014 in "Astronomy & Astrophysics" erschienen (Preprint-Variante in "arXiv).

ESO/Digitized Sky Survey 2
Ö1 Sendungshinweis:
Darüber berichtet auch Wissen Aktuell am 12.3. um 13:55.
Die Masse war aber nicht die einzige Überraschung, denn bei genauerer Betrachtung entdeckten die Forscher auch, dass der Gelbe Riese einen Begleiter hat: "Die zwei Sterne sind ganz nahe beieinander, so dass das System einer riesigen Erdnuss ähnelt", wird Chesneau in der Aussendung zitiert. Der Begleiter, auf dessen Oberfläche eine Temperatur von 5.000 Grad Celsius herrscht, rotiert um den Riesenstern, für eine Umrundung braucht er laut ESO 1.300 Tage.
"Der Begleitstern, den wir gefunden haben, ist sehr wichtig, da er das Schicksal von HR 5171 A beeinflussen kann", unterstrich Chesneau. So könne der kleinere Partnerstern zum Beispiel die äußere Schicht des gelben Hyperriesen abziehen und damit dessen weitere Entwicklung ändern.
Gelbe Riesen werden nur selten entdeckt, bisher kennt man nur ein gutes Duzend in unserer Galaxie - das bekannteste Beispiel ist Rho Cassiopeiae. Sie gehören zu den größten und hellsten Sternen, gelten aber gleichzeitig als relativ instabil.
Elke Ziegler, science.ORF.at